Am Samstag fand die 17. Ausbildungsmesse gemeinsam mit dem Tag der offenen Tür der Berufsbildenden Schulen des Altmarkkreises Salzwedel statt.
Sie war ein Anziehungspunkt für alle, die sich rund um die Berufsausbildung informieren wollten.
Die Aussteller hatten es mit einem wahren Besucheransturm zu tun. Schülerinnen und Schüler, Eltern, Großeltern und Schulvertreter hatten sich auf den Weg gemacht, um zu schauen, welche Chancen es auf dem Ausbildungsmarkt gibt.
Die von der Agentur für Arbeit organisierte Messe in der Sporthalle lud mit rund 80 Unternehmen zum Informieren, Nachfragen und Kennenlernen ein.
Die anwesenden Unternehmen setzten damit ein deutliches Signal für die Schülerinnen und Schüler: Macht einen guten Schulabschluss, die Firmen sind bereit euch mit einer fundierten Berufsausbildung den Einstieg in den weiteren Lebensweg zu sichern.
Am Gemeinschaftsstand des Kreisbauernverbandes und des ALFF-Altmark gab es Wissenswertes rund um die Ausbildung in den Berufen Landwirt/in, Tierwirt/in mit den verschiedenen Fachrichtungen, der Fachkraft Agrarservice und darüber hinaus zu den sogenannten Grünen Berufen.
Ein Film über die Grasernte und einen Rundgang in einem Milchrinderstall konnte auf einer 3 D Brille geschaut werden.
Das Angebot wurde rege angenommen und bot Raum für Gespräche zur dualen Ausbildung, zur überbetrieblichen Wissensvermittlung und zu den Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Es gab viele Anfragen, welche Ausbildungsbetriebe es im Landkreis gibt und welche Betriebe für den August auf der Suche nach Azubis sind.
Erstaunlicherweise wurde in diesem Jahr von den jungen Leuten verstärkt nach Praktikumsplätzen gefragt.
Informationen zur Praktikumsprämie des Landwirtschafsministeriums für ein Praktikum in den Schulferien waren von großem Interesse.
Den jungen Leuten wurde ans Herz gelegt, unbedingt ein Praktikum in der Landwirtschaft zu machen, um den passenden Beruf und den passenden Ausbildungsbetrieb zu finden.
Der Kreisverband hatte über den Landkreis verteilt insgesamt 39 zu besetzende Stellen mit den Kontaktdaten im Angebot.
In der Berufsschule informierten die Fachlehrer über ihren Unterricht und dem möglichen Zusatzunterricht zum Erwerb der Fachhochschulreife zeitgleich mit dem Erwerb des Berufes Landwirt.
Text und Foto: Annegret Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Über aktuelle Herausforderungen für die Landwirtschaftliche Unternehmensführung sprach Professor Dr. Thomas Tanneberger auf der Mitgliederversammlung des Kreisbauernverbandes Stendal.
Die Menschen entfremden sich immer mehr von der Landwirtschaft, stellte er eingangs dar.
Eine diffuse Unzufriedenheit in einer komplexen Welt macht sich bemerkbar.
Aber Achtung, sie sind auch ein Geschäftsfeld in unserer Gegenwart geworden.
Die Vorbehalte gegenüber dem System der Agrarzahlungen und das Unbehagen gegenüber den Produktionsmethoden wachsen.
Mit weniger Fachwissen möchte man aber dennoch gesellschaftliche Vorstellungen geltend machen.
Ein Beispiel: Es wird ab 2026 eine freiwillige zusätzliche Öko-Regelungen für Milchviehbetriebe mit Weidehaltung geben.
Eigentlich positiv. Aber mit der Vorschrift versehen, wenn eine Kuh länger als drei Tage krank ist, muss ein „Krankenschein“ vom Tierarzt da sein.
Da lässt die Kontrollbürokratie grüßen, so Tanneberger.
Der Professor für Agrarmanagement an der Hochschule Anhalt legte dar, dass die Landwirtschaft einen nie dagewesenen Produktionsschub leistet, angewandte Technologien ständig verbessert werden und der Umweltschutz stärker in den Focus rückt.
Umweltthemen sind leider oftmals ideologisch statt wissenschaftlich bearbeitet und gehen an der Realität vorbei.
Die Volatilität der Märkte, die steigenden Vorleistungspreise und letztendlich die Unternehmensergebnisse zwingen die Betriebe dazu, sich gut aufzustellen.
Das System der Ökoregelungen sei unterfinanziert und Agrarprogramme bieten keinen Anreiz, sondern sind ein kalkulierter Ausgleich, so der Experte.
Er gab den Landwirten mit auf den Weg, nicht bei jeder Entwicklung gleich das Ende zu sehen, sondern nach Chancen und Anpassungsmöglichkeiten Ausschau zu halten.
„Bleiben sie gemeinsam auf dem Weg, um sich gegen Totalverbote jeglicher Art stark zu machen und bei Einschränkungen für einen Ausgleich zu sorgen“, so der Professor.
Denken sie an die Unternehmerische Handlungsfelder Liquidität, Rentabilität und Stabilität.
Foto und Text: A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Auf der Jahreshauptversammlung des Milchkontrollvereins Salzwedel legte der Vorsitzende Matthias Schulz dar, dass es weniger Milchviehbetriebe und weniger Milchrinder im Landkreis gibt und es demzufolge weniger Vereinsmitglieder als im Vorjahr sind.
Dieser rückläufige Trend ist wie im Milchkontrollverein auch im Land Sachsen-Anhalt gleichermaßen zu verzeichnen, legt Dr. Hans Jörg Rösler vom LKV Sachsen-Anhalt im Anschluss dar.
Die Strukturen der Betriebe verändern sich. Die kostenintensive Weiterentwicklung des Betriebszweiges Milch ist für einige Betriebe keine Option.
Im vergangenen Prüfjahr wurden durch den Kontrollverein 9.752 Kühe in 24 Mitgliedsbetrieben betreut. Erfreulich ist, dass dem Rückgang der Kühe steigende Leistungen gegenüberstehen. Im Durchschnitt werden 406 Kühe pro Betrieb gehalten.
Kontrollinspektorin Ulrike Rieseberg stellte anhand der erfassten Daten der Milchkühe in mehreren Übersichten jeweils die Rangierung der besten Betriebe vor.
Die anwesenden Milchviehhalter verfolgen aufmerksam die Leistungs- und Gesundheitsdaten der Kühe im Betriebsvergleich.
Die besten Milchviehbetriebe wurden nach der Auswertung des Milchkontrolljahres mit Hoftorschildern in drei Kategorien geehrt.
Die „Drei Sterne Hoftorschilder“ gingen an sechs Betriebe. Weitere sechs Betriebe bekamen „Vier-Sterne Hoftorschilder“.
Über ein „Fünf Sterne Hoftorschild“ freute sich der Landwirtschaftsbetrieb Schulze in Abbendorf.
Ramon Rulff, Leiter des Amtes für Verbraucherschutz und Gesundheit im Landkreis, berichtete über die gemeldeten Fälle der Blauzungenkrankheit im vorigen Jahr.
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg sei durch schnelles Handeln zu stehen gekommen.
Der Eintrag der hochansteckende Viruserkrankung sei zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht geklärt, berichtete Rulff.
Die Betrieb wurden angehalten, ihre Biosicherheitsmaßnahmen in Betrieb zu überprüfen.
Dr. Raik Neuling, von der tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Salzwedel, informierte zur Blauzungenkrankheit und den Möglichkeiten der Impfung, um die Tiere vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen.
Es ist zu erwarten, dass im Frühjahr das Virus über blutsaugende kleine Mücken, sogenannte Gnitzen, wieder übertragen wird.
Foto und Text: A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Über aktuell anstehende Themen haben Anfang dieser Woche Bauernpräsident Olaf Feuerborn, Vizepräsidentin Katrin Beberhold und Hauptgeschäftsführer Marcus Rothbart in einer Pressekonferenz informiert.
Präsident Feuerborn erläuterte die Erwartungen des Berufsstandes an eine neue Bundesregierung.
Eine tragfähige Lösung beim Agrardiesel, verlässliche Perspektiven im Baurecht, eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und wirksame Initiativen zur Entbürokratisierung sind dabei wichtige Baustellen.
Der Rückgang der Tierhaltung in unserem ohnehin schon vieharmen Bundesland war Thema der Ausführungen des Hauptgeschäftsführers.
Trotz vielschichtiger Ursachen des Rückgangs, ist eine Stärkung der vorhandenen Tierhaltung und der Erhalt von Wertschöpfung und Kreislaufwirtschaft unabdingbar.
Ohne Tierhaltung wird die Entwicklung des ländliche Raums nicht gehen, so Rothbart.
Der Konflikt zwischen Wolf und Weidetierhaltung verschärft die Situation noch.
Vizepräsidentin Beberhold forderte ein politisches Bekenntnis für die weitere Produktion in bestehenden Biogasanlagen. Stabilität in der Energieversorgung und für die Anlagenbetreiber müssen gesichert werden.
Weitere Themen waren das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten, der Ausbruch der Maul und Klauenseuche, die fehlende Wirkstoffvielfalt beim Pflanzenschutz sowie die Auswirkungen der Düngeverordnung auf die Ernteergebnisse.
Foto: Screenshot Pressekonferenz und Text: A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Wir wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit im Kreise von Familie und Freunden, Zeit zum Innehalten, Zeit um zurück zu schauen und Vorfreue auf alles Kommende.
Einen guten Rutsch und alles Gute für das neue Jahr 2025.
„Agrarbranche Sachsen-Anhalt – zwischen Weltmarkt, Bundespolitik und Regionalität“ lautete die Überschrift für den öffentlichen Teil des 36. Bauernverbandstages des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt in Staßfurt.
Präsident Olaf Feuerborn umriss die aktuelle landwirtschaftliche Lage für die Delegierten und die anwesenden Vertreter von Institutionen, Politik und Verwaltung.
Ziel eines gemeinsamen Ansinnens muss es sein, die Landwirtschaft zwischen Welthandelsströmen, Bundespolitik und Regionalität praktikabel und rentabel zu gestalten, so Feuerborn zum Publikum.
Mit ihm stellten sich Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, Torsten Krawczyk, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes e. V. und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes e. V. und Prof. Dr. Alfons Balmann, Professor für Betriebs- und Strukturentwicklung im ländlichen Raum an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der moderierten agrarpolitischen Diskussionsrunde.
Beim Eingangsstatement betonte Minister Schulze, die Wichtigkeit mit dem neuen EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung, Christophe Hansen, die gemeinsame Agrarpolitik weiterzuentwickeln und die Belange der neuen Bundesländer einzubringen.
Torsten Krawczyk betonte, dass die Landwirte, egal aus welcher Struktur, für welchen Markt und nach welchen Standards vor allem eins sein wollen, Unternehmer.
Prof. Dr. Alfons Balmann legte dar, dass gesellschaftliche Erwartungen und Konsumverhalten sowie die geopolitischen Herausforderungen dafür sorgen werden, dass die Landwirtschaft sich verändern wird. Schon auf kleinster Ebene bringen rentable und unrentable Betriebe Veränderungsprozesse in Gang, denen man sich nicht entziehen kann.
Es wird keinen Jahresrückblick geben, ohne die Bauernproteste 2024 zu beleuchten und zu fragen, was unter dem Strich bleibt, so Moderator Stefan Bernschein.
Eine gute Antwort lieferte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes:
Wir waren mit vielen Menschen auf der Straße, weil wir Themen bespielt haben, die die Menschen verstanden haben, wie Gerechtigkeitsempfinden, Umgang mit der Realität und Bodenständigkeit.
Das sind die Dinge, die bleiben und die wir einer möglichen neuen Regierung gleich empfehlen:
Seid mit Gerechtigkeit und Ehrlichkeit für die Menschen da.
Foto und Text: Annegret Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
„Wir haben gezeigt, dass es im ländlichen Raum einen großen Zusammenhalt gibt“, so Präsident Olaf Feuerborn beim Rückblick auf die Bauernproteste vom Anfang des Jahres.
Um ihren Ärger über die haushaltspolitischen Entscheidungen der Ampel Koalition zum Ausdruck zu bringen, haben viele Berufskollegen an verschiedenen Demonstrationen und Protesten teilgenommen.
Andere Branchen haben sich mit dem Widerstand solidarisiert, weil auch hier eine große Unzufriedenheit über die ausufernde Bürokratie und der fehlenden Unterstützung für die Wirtschaft vorherrscht, so Feuerborn auf dem 36. Bauernverbandstag im Bernstein Salzlandcenter in Staßfurt.
Wir brauchen eine starke Bundesregierung mit dem Focus auf die Wirtschaftspolitik an vorderster Stelle, so der Präsident mit Blick auf die Vertrauensfrage des Kanzlers und die geopolitischen Krisenherde in der Welt.
Die Arbeit des Berufsstandes bei anstehenden EU-Strategien und Entscheidungen sei genauso wichtig.
In den Brüsseler Amtsstuben liegen viele Expertisen vom Deutschen Bauernverband, so seine Erkenntnis von Arbeitsgesprächen auf dieser Ebene.
Forderungen zum Mercosur Abkommen, zum Umgang mit dem Wolf oder dem Erhalt von Wirkstoffen beim Pflanzenschutz sind nur einige Beispiele dafür.
Der Landesbauernverbandstag zog Bilanz über die berufsständische Arbeit auf Landes- und Kreisebene.
Um die Herausforderungen der Zukunft aktiv gemeinsam zu begleiten, diskutierten die delegierten Mitglieder eine Grundsatzpositionierung 2024 12 BVST Grundsatzpositionierung Bauernverbandstag Final und brachten sie mit Ergänzungen zur Abstimmung.
Inhaltlich geht es von einer stärkeren Berücksichtigung von landwirtschaftlichen Interessen bei europäischen Vorhaben, über eine starke heimische Produktion zu Ernährungssicherung bis hin zur Stärkung der Tierhaltung im eigenen Land.
Für ihr besonderes Engagement in der Berufsausbildung wurde die Agrargenossenschaft Trebitz e. G. aus dem Landkreis Wittenberg als „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ geehrt.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Ob als Ergänzung zum Schulstoff, im Rahmen von Projekttagen oder bei der Suche nach Ausbildungsmöglichkeiten, in der hiesigen Landwirtschaft gibt es viel zu erfahren.
Im Rahmen von verschiedenen Projektansätzen haben sich auch in diesem Jahr wieder Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassenstufen und Schulformen aufs Land begeben.
Bei den Landwirten konnte das Schulwissen zum Ursprung von pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln erweitert und vertieft werden.
Von der Rinderhaltung, der Biogasproduktion bis hin zum Einsatz moderner Agrartechnik auf den heimischen Wiesen und Feldern gab es viele spannende Eindrücke vom Lande, die durch das Projekt „Bauernhof als Klassenzimmer“
rund 930 Schülerinnen und Schülern in 48 Projekten ermöglicht wurden.
Projekte im Zentrum für Tierhaltung und Technik der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, sowie Besichtigung der Verarbeitung der Zuckerrüben bei der Nordzucker AG in Uelzen rundeten die Möglichkeiten ab, das Allgemeinwissen über die Kreisläufe in der Landwirtschaft besser zu verstehen.
Den Landwirten ist es wichtig, den persönlichen Kontakt zur Gesellschaft zu halten.
Sehen, hören, riechen, anfassen und nachfragen stärkt das Miteinander und hilft, die Welt um uns herum besser zu verstehen.
Am geförderten Projekt haben sich elf Landwirtschaftsbetriebe beteiligt, die mit viel Kompetenz und persönlichem Einsatz den jungen Leuten die Tierhaltung und die Pflanzenproduktion vorgestellt haben.
Die Unternehmer und Mitarbeiter dieser Betriebe haben die Verantwortung wahrgenommen, um mit Sach- und Fachinformationen den Dialog zwischen der Landwirtschaft und der Gesellschaft zu fördern.
Foto + Text: Annegret Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Auf der letzten Vorstandssitzung in 2024 wurde die Arbeit des Kreisverbandes im laufenden Jahr und die kommenden Vorhaben besprochen.
Mit 29 Schulen im Landkreis wurde das Projekt „Bauernhof als Klassenzimmer“ umgesetzt und verschiedene Einblicke in Landwirtschaftsbetriebe organisiert.
Für das nächste Jahr ist vorgesehen den Projektansatz fortzuführen.
Der in der Altmark zu verzeichnende Rückgang der Milchviehhaltung wird die inhaltliche Arbeit des Projektes künftig erschweren.
Um sich für die Suche nach Azubis besser auszustellen, wird die Homepage „Grüne Berufe“ an den Start gehen.
Aber nicht nur die Suche nach Berufsnachwuchs, sondern auch nach qualifiziertem Fachpersonal macht dem Berufsstand zu schaffen.
Der rückläufige Milchviehbestand hat auch Auswirkungen auf die Berufsausbildung im Beruf Landwirt/in. Nur über Kooperationen können hier Lerninhalte vermittelt werden.
Zur Wahl des nächsten Bundestages soll es mit den aufgestellten Direktkandidaten wieder Gesprächsrunden in der Landwirtschaft geben.
Die Novelle des Wassergesetzes zum Rückhalt von Wasser und der Ertüchtigung von Stauanlagen wird den Berufsstand beschäftigen.
Die Einflussmöglichkeiten der Landwirte und die Gestaltung der Umlagen an die Unterhaltungsverbände sind u.a. wesentliche Knackpunkte.
An der Wirler Spitze im nationalen Naturmonument Grünes Band nahmen die Vorstandsmitglieder den Biotopverbund in Augenschein.
Die naturnah erhaltene innerdeutsche Grenzlinie mit Binnendüne, Heide, Kiefernwald und ehemaligem innerdeutschem Grenzstein sorgte für Gesprächsstoff.
Diskutiert wurde über die zusammenhängen Jagdeinheiten rings um das Gelände, die Ansiedlung des Wolfes in geschützten Landschaften und die Folgen für die Landwirte.
Da das Wild, um sich zu schützen, in größeren Gruppen unterwegs sein kann, können die Wildschäden auf den Ackerkulturen enorm sein.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
„Zwischen der Mitgliederversammlung im vorigen Jahr und der heutigen Versammlung liegen 11 Monate und jede Menge Protest und Frust“, begann der Kreisvorsitzende Raimund Punke seinen Bericht.
Er legte dar, was die Vorschläge zum Streichen der Agrardieselrückerstattung und der Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge für eine Protestwelle im ganzen Land ausgelöst hatten.
Bringt mit klugen politischen Entscheidungen den Trecker von der Straße wieder auf den Acker, könnte die Kernbotschaft der Bauern auf einen Nenner gebracht werden.
Leider wurde die Forderung nicht erhört.
Sie verhalte teilweise im politischen Räderwerk.
Der Protest wurde zu einer Plattform vieler Menschen im ländlichen Raum, die ihren Unmut mit übergriffiger Bürokratie, mit schwindender Wirtschaft und mit inflationären Entwicklungen zum Ausdruck bringen wollten.
Es gab für die Bauern kleine Zugeständnisse und der Bürokratieabbau ist zumindest heute noch gedanklich unterwegs.
Weiter führte Punke aus, dass fehlende Investitionen davon zeugen, dass Planungssicherheit und Vertrauen in die Politik nicht gegeben sind.
Der Umbau der Tierhaltung hin zu noch mehr Tierwohl ist politisch sowie gesellschaftlich gewünscht.
Finanziell honorieren wollen dies aber weder die Verbraucher noch die Bundesregierung.
Der Rückgang der Tierhaltung ist leider auch in unserem Landkreis zu verzeichnen, so Punke.
Die Bundesregierung hat mit dem EEG 2023 einen rigorosen Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen beschlossen.
Das kann für einzelne Landwirte Impulse setzen. Aus heutiger Sicht bekommen wir neben dem Zubau an Freiflächenphotovoltaikanlagen und Windenergieanlagen auch noch eine Höchstspannungsleitung einmal längst durch den Landkreis als Erdkabel.
Ob wir auf lange Strecke vom EEG 2023 profitieren, wird sich zeigen, so der Vorsitzende.
Das Auf und Ab der Regeln bei der Produktion von Biogas lässt grüßen, führte er an.
Der Vorsitzende legte die Aktivitäten bei der Nachwuchsgewinnung und bei den berufsständischen Hinweise zu Entwicklungen im Landkreis dar.
Bauernpräsident Olaf Feuerborn vertiefte einige angesprochene Aspekte.
Er lenkte den Focus auf anstehende Aufgaben, beispielsweise der sinnvolle Abbau von Bürokratie, der Erhalt von Pflanzenschutzwirkstoffen und der bedarfsgerechten Düngung.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.