Aktuelles

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Mitgliederversammlung: Niederschlagsdefizit ist besorgniserregend

„Wir befinden uns immer noch in einem Niederschlags-Defizit gegenüber dem Durchschnitt der Jahre“, so der Kreisvorsitzende Raimund Punke auf der Mitgliederversammlung.

Insbesondere der Monat März mit nur 4 Millimetern Regen war für die Landwirte besorgniserregend. Punke sprach von durchschnittlichen Ernteergebnissen.

Aktuell seien die Landwirte bei der Herbstaussaat und in der Endphase der Ernte.

Jedoch stellen die geringen Marktpreise und die hohen Produktionskosten eine betriebswirtschaftliche Herausforderung dar.

Die Viehbestandserhebung spiegelt auch für unseren Landkreis den langfristigen Abbau der Tierbestände wider.

Der Rückgang im Rinderbereich ist deutlich an den zunehmend viehlosen Weidekomplexen zu sehen, so Punke.

Weiter führte er aus, dass der Betrieb von Bestands-Biogasanlagen nicht vollumfänglich gesichert sei und dass das nun endlich geltende Biomassepaket höhere und kostenintensivere Anforderungen an die Flexibilität von Biogasanlagen beinhaltet.

Bei der Bundespolitik sei der von den Landwirten geforderte Politikwechsel nur in Ansätzen erkennbar. Viele Themen sind offen, um die heimische Wirtschaft gezielt zu entwickeln.

Positiv ist die Wiedereinführung der Agrardieselrückerstattung und das Verschwinden der Stoffstrombilanz.

Die Planungen der Bundesregierung für den Agrarhaushalt im Bundeshaushalt 2026 hat der Deutsche Bauernverband scharf kritisiert, so der Vorsitzende.

In seinen Ausführungen zur Arbeit des Kreisverbandes erwähnte er u.a. die Allgemeinverfügung zur Wasserentnahme, den Süd Ost Link Plus, den Landesentwicklungsplan, den regionalen Entwicklungsplan, die Aktivitäten bei der Nachwuchsgewinnung und die Mitarbeit in verschiedensten Beiräten im Landkreis.

Die Landwirtschaft wird immer ein dynamischer und biologischer Prozess sein, legte Punke anhand von Beispielen dar.

Durch den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in diesem Jahr brachen binnen eines Tages nahezu alle Exportmärkte für Fleisch- und Milchprodukte in Drittstaaten weg.

Die wirtschaftlichen Folgeschäden der Blauzungenkrankheit machen Sorgen.

Es treten immer wieder Fälle von Afrikanischer Schweinepest und ganz aktuell der Geflügelpest auf.

Die Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade kann sich zu einer ernsthaften Bedrohung im Kartoffel- und Zuckerrübenanbau entwickeln.

„Wir müssen gemeinsam verlässliche und wirtschaftsorientierte Politik an unserer Seite einfordern“, so das Fazit des Kreisvorsitzenden.

 

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband

Blick auf die Naturschutzpolitik in Land und Bund

Das Präsidium des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt hatte sich zum Thema „Naturschutzpolitik in Land und Bund- Kooperativ oder Rollback in die Vergangenheit?“ Referenten nach Oschersleben in die Motorsport Arena zum Austausch geladen.

Präsident Olaf Feuerborn betonte die Wichtigkeit einer praxistauglichen Naturschutzpolitik gemeinsam mit der Landwirtschaft in seiner Einführung in die Thematik.

Steffen Pingen nahm aus der Sicht des Deutschen Bauernverbandes die umweltpolitischen Vorhaben der Bundesregierung unter die Lupe.

Mit Blick in den Koalitionsvertrag und den dort beschriebenen Maßnahmen wie die Vereinfachung der TA-Luft, Instrumente zur Befreiung von den Regelungen in den Roten Gebieten oder die Reduktion von Ausgleichsbedarf bei Maßnahmen zum Klimaschutz stellte er fest, dass es noch vieles anzupacken gibt.

Zur EU-Wiederherstellungsverordnung, in der die Mitgliedstaaten verpflichtet werden, in allen Lebensräumen Wiederherstellungsmaßnahmen zu ergreifen und diese mittels eines nationalen Wiederherstellungsplans verbindlich zu planen, stellte er die Positionen des Bauernverbandes dar. Der Bezug für eine Wiederherstellung ist unklar.

Naturschutz geht nur in Kooperation mit der Landwirtschaft. Starres Ordnungsrecht und Eigentumserwerb lehnt der Verband ab.

Dr. Steffen Eichner, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, ging auf die novellierten Inhalte des Wassergesetzes ein.

Künftig soll der Wasserrückhalt in der Fläche gestärkt werden, um den Extremwetterereignissen begegnen zu können. Die Vorstellung der neuen Regelungen rufen Fragen aus der Praxis auf den Plan.

Der Umgang mit dem Wolf ist derzeit auf verschiedensten Verwaltungseben in der Betrachtung und Bearbeitung. Ein Praxisfazit: Wir müssen mit dem derzeitigen Bestand klarkommen.

Dr. Lothar Hövelmann von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) referierte zur nachhaltigen Produktivitätssteigerung.

Im extensivierungsorientierten EU Green Deal genießen Umwelt- und Sozialstandards eine höhere Priorität als Wirtschaftsziele.

Die Extensivierungs- Paradigmen funktionieren aus seiner Sicht so aber nicht.

Nur mit florierender Wirtschaft, die gleichzeitig Ausbeutung von Ressourcen meidet, kann auch Geld eingesetzt werden für Umwelt- und Sozialstandards.

Zu den nachhaltigen Produktivitätssteigerungen gehört der technische Fortschritt, die Künstliche Intelligenz, Sensoren, Roboter, Steuerungssysteme, Züchtung und auch Früherkennungssysteme bei der Tierbeobachtung.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband

Vorstandsgespräch mit Landrat Kanitz im Drömling

Das jährliche Sommergespräch des Vorstandes mit dem Landrat fand in diesem Jahr im Drömling statt.

Mit einer Gesprächsrunde in der Apfelhütte in Kämeritz begann der Austausch zur aktuellen Lage in den Landwirtschaftsbetrieben, die von den Vorstandsmitgliedern betriebsindividuell dargelegt wurden.

Die Ernteergebnisse und die Preissituation, die Entwicklungen im Biogasbereich nach Auslaufen des EEG, die Situation mit den Arbeitskräften und die verhaltene Investitionsbereitschaft wurden diskutiert.

Zur Rolle der Energie für die weitere Entwicklung der Gesellschaft und zur Komplexität von rechtlichen Rahmenbedingungen fand ein sachlicher Austausch statt.

Weitere Inhalte waren u.a. der Eichenprozessionsspinner, der Wasserrückhalt in der Fläche und eine aufgabenerforderliche Verwaltung.

Den Praktikern lag der Neubau des Internates für die Azubis am Herzen.

Die Unterbringung der jungen Leute ist seit Jahren nicht mehr zeitgemäß und bedarf einer dringenden Änderung.

Landrat Kanitz gab sich optimistisch, dass die Finanzierung geklärt werden kann, um die gestiegen Baukosten zu schultern.

Mit dem Kremser ging es in die Flächen des Drömlings, zum Aussichtsturm bei Breiteiche und zur Stauanlage an der Sichauer Beeke.

In den großen Grünlandbereichen kam das Gespräch schnell auf die Verwertung des Aufwuchses, die bestehenden Bewirtschaftungsauflagen und die sinkenden Rinderbestände.

„Es wird immer schwieriger aus der landwirtschaftlichen Erzeugung heraus den Betrieb auf wirtschaftliche Füße zu stellen“, so Vorstandmitglied Friedrich Wilhelm Giggel.

Er wies auf die Abhängigkeit von Ausgleichsprogrammen und die sinkende Wertschöpfung im vor- und nachgelagerten Bereich hin.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband

Übergabe der Berufsabschlusszeugnisse zum Start ins Berufsleben

Mit einer feierlichen Zeugnisübergabe wurden am Freitag voriger Woche die Jungfacharbeiterinnen und Jungfacharbeiter im landwirtschaftlichen Berufsstand begrüßt.

Frank Wiese, selbst Ausbilder und Vorsitzender des Fachausschusses Berufsbildung im Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V. moderiete die Veranstaltung, auf der viele Angehörige, Vertreter der Ausbildungsbetriebe und mit der Ausbildung verbundene Personen anwesend waren.

35 junge Menschen bekamen ihre Berufsabschlusszeugnisse im Freizeit- und Eventcenter Salzwedel für den Beruf Landwirt/in überreicht.

Zum 9. Mal hatten die Berufsverbände die Veranstaltung organisiert, die von einem Gitarrenensemble der Kreismusikschule begleitet wurde.

„Sie sind jetzt Mitglied einer Berufsgruppe, die nicht wegzudenken ist in unserer Gesellschaft“, betonte Landrat Steve Kanitz bei der Eröffnung der Veranstaltung im Freizeitcenter Salzwedel.

Das bekräftigte auch Martin Dippe, stellvertretend für die landwirtschaftlichen Berufsverbände in seiner Festrede.

Wir feiern heute nicht nur den Abschluss, sondern den Beginn eines neuen Lebensabschnittes.

„Der Beruf Landwirt ist etwas ganz Besonderes“, so Dippe.

Wir verbinden Tradition und Innovation im Einklang mit der Natur.

Der für die Landwirtschaft zuständige Minister Sven Schulze richtete sich in seinen Grußworten auch an die Eltern: Sie können heute stolz darauf sein, dass ihre Kinder einen Berufsabschluss in der Tasche haben.

Das Zeugnis aus der Hand des Ministers zu empfangen, war für die Absolventen eine besondere Würdigung ihres Berufsabschlusses.

Minister Schulze nahm sich viel Zeit, um den jungen Menschen zu gratulieren und sie in den Mittelpunkt der Veranstaltung zu stellen.

Hannes Schöndube, einer von zwei Absolventen, die mit dem Berufsabschluss auch die Fachhochschulreife erlangt haben, dankte allen an der Ausbildung beteiligten Personen.

Wir haben erfahren, wie wertvoll Teamarbeit und Verantwortung sind, so Schöndube.

Den Wert der Ausbildung als Grundstein für den weiteren persönlichen Lebensweg, stellte Christian Raapke, Ausbildungsbetrieb Landwirtschaftliches Unternehmen Tangeln, in den Mittelpunkt seiner Rede.

„Die Praxis braucht gut ausgebildete junge Menschen, die für die Landwirtschaft einstehen und verantwortungsvoll mit der Natur, dem Boden und den Tieren umgehen“, so Raapke.

Mit der Freisprechung war der offizielle Teil beendet.

Herzliche Umarmungen, gute Gespräche und viele Fotos ließen bei einem kleinen Buffet den heißen Tag ausklingen.

Foto und Text: Annegret Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

 

 

 

 

 

Landwirte äußern sich im Radio zu ihrer Betroffenheit beim Süd-Ost-Link Plus

Der Süd-Ost-Link plus ist eine geplante Höchstspannungs-Gleichstromübertragung die unseren Landkreis als Abschnitt F komplett durchqueren wird.

Der als Erdkabel zu errichtende Neubau einer Trasse für die Hochspannungsgleichstromübertragung befindet sich im Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Bisher wurde ein 1.000 Meter breiter Korridor für weitere Planungsschritte genehmigt.

Im laufenden Planfeststellungsverfahren wird der konkrete Trassenverlauf ermittelt.

Die Trasse selbst wird dann in der Regel als Graben ausgehoben.

Zwei Schutzrohre werden verlegt und im Nachgang die Kabel eingezogen.

Anschließend wird der Boden wieder eingebaut.

Der darüberliegende Schutzstreifen von bis zu 12 Metern darf eingeschränkt bewirtschaftet, aber nicht bebaut werden.

Im Erdreich nimmt dann der Gleichstrom seinen Transitweg von Nord nach Süd.

Vorteile für unseren Landkreis sind nicht zu sehen, da wir weder Strom abnehmen noch einspeisen können.

Der in Gesetzen manifestierte gesamtgesellschaftliche Wille nach Veränderungen in der Energieversorgung ist entscheidend.

Aber mit der teilweise offenen Bauweise und den dazugehörigen Aushublagerflächen, den Baustraßen und Verladeplätzen für den Schwerlasttransport tut sich die Landwirtschaft schwer.

Ob in Eigentum oder Pacht, der Boden ist das wichtigste Gut für die Landwirte.

Einen so massiven Eingriff in das gewachsene Bodengefüge wird auch nach vielen Jahren noch zu sehen sein, sind sich die Landbewirtschafter sicher.

Das Zusammenfügen von durchquerten Drainagen oder Beregnungssystemen wird kein einfaches Unterfangen.

Bodenschutzkonzepte des Vorhabenträgers sollen dafür sorgen, dass die Landwirtschaft auf den beanspruchten Flächen wieder wie vorher möglich ist.

Für eine mögliche Erwärmung der Kabeltrasse und des darauf liegenden Bodens beim Stromtransport und die Auswirkungen auf den Pflanzenbau gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse für die Region.

Die Skepsis unter den Bauern bleibt.

Vier Jahre nach Bauende müssten sie selbst beweisen, dass Folgeschäden, wie beispielweise Ertragsdepressionen, auf den Kabelbau und den Betrieb der Trasse zurückzuführen sind.

 

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

 

Altpräsident Gutzmer und Ministerpräsident Haseloff zu Gast auf der Präsidiumssitzung

Die Präsidiumssitzung in Halberstadt stand unter der Überschrift „35 Jahre Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V. – Stadt und Land – zwischen Chancen und Herausforderungen“.

Über die Rolle des Verbandes in den letzten 35 Jahren referierte Altpräsident und Ehrenmitglied Werner Gutzmer.

Gutzmer war der erste Präsident des Verbandes.

Verbände sind Bestandteil des Demokratischen Systems, um für politische Entscheidungen auszuloten, was fachlich richtig und gesellschaftlich machbar ist, so der Altpräsident.

Er ging vom der Umwandlung der DDR-Landwirtschaft, über die Vermögensauseinandersetzung bis zur Rolle des Eigentums auf die berufsständische Arbeit ein.

Jeder Staat muss die Weichen stellen für die Ernährung seiner Bevölkerung, so Gutzmer.

Mit Spannung wurde Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff erwartet.

In seinem Beitrag zum Thema „Zukunft gestalten im ländlichen Raum – was Stadt und Land gemeinsam stark macht“, betonte er, dass an der Entwicklung der Landwirtschaft die Entwicklung des gesamten ländlichen Raums hängt.

Haseloff sprach von einer hochproduktiven Landwirtschaft.

Nach seinem Vortrag stellte er sich den Fragen der Bauernverbandsmitglieder.

Anfragen gab es u.a. zum Zuschnitt der Ministerien in Sachsen-Anhalt, zum Wegfall von Strukturen in den Dörfern, zum Vorgehen bei der Entbürokratisierung, zu der im Koalitionsvertrag vereinbarten Klimaneutralität, zur Rolle des Ökologischen Landbaus und zum Föderalismus in Deutschland.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

 

Erster Feldtag Agroforst in Ritzleben

Der Einladung des Agroforst-Impulsbüros Altmark zum ersten Feldtag auf den Biohof Ritzleben sind in der vorigen Woche Teilnehmer verschiedenster Interessenslagen gefolgt.

Auf einer Fläche des Biohofs wurden in diesem April 74 Apfelbäume in zwei ca. 380 Meter langen Gehölzstreifen gepflanzt.

„Wir Landwirte können die Flächen bereitstellen und die Schwerpunktausrichtung für die Pflanzung bestimmen“, so Betriebsleiterin Laura Kulow, die sich bewusst für Apfelbäume entschieden hat.

Von der Vorbereitung, der Konzeption bis hin zur Baumpflanzung kommt es aber auf eine gute Vernetzung der verschiedensten Fachleute an, so die Biobäuerin.

Der Austausch über Fachinformationen und Praxisbeispiele bildete den theoretischen Teil der Veranstaltung.

Agroforst-Berater Burkhard Kayser legte dar, wie der Anbau von Gehölzen bewusst mit den bestehenden Ackerbau- und Weidesystemen kombiniert werden kann.

Landwirt Rainer Guhl aus der Prignitz berichtete über die bestehenden Pappelanlagen innerhalb des Ackerlandes des konventionellen Kartoffelanbaubetriebes.

Schutz vor Wind- und Wassererosion war die Motivation zur Anlage der Gehölz-Streifen. Die monetäre Bewertung durch den Verkauf von Holz steht noch an, so Guhl.

Von rechtlichen Grundlagen, der Finanzierung, dem Umgang mit Eigentums- und Pachtflächen bis hin zur Nutzung von Agroforst innerhalb der Eingriffsregelung wurden viele Fragen gestellt, beantwortet oder von den Fachleuten mit in den weiteren Prozess aufgenommen.

Zur Neupflanzung der Obstbäume in Ritzleben erläuterte Agroforst-Beratern Katharina Nabel den komplexen Entwicklungsprozess.

Auf der Fläche stellte Karsten Bauer die Anpflanzung vor. Von der Auswahl der Apfelsorten, der Vorbereitung der Pflanzung, dem Schutz der Jungbäume bis hin zu zukünftig anstehende Pflege gab der Fachmann den zahlreichen Interessenten Auskunft.

Das Agroforst-Impulsbüro Altmark des Deutschen Fachverbands für Agroforstwirtschaft in Deutschland (DeFAF) e.V. arbeitet am Aufbau eines regionalen Netzwerkes von Agroforstmodellflächen.

Eine weitere Fläche wurde bereits in Bandau bepflanzt.

Am 01.Juli wird es einen Stammtisch in Beetzendorf geben, informierte Simone Dehn vom Impulsbüro. https://agroforst-info.de/altmark/

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Grundschüler aus Henningen auf Erkundung im Kuhstall in Bonese

Mit vielen Fragen im Gepäck haben sich die Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse der Grundschule Henningen im Rinderstall in Bonese umgesehen.

Zuvor wurden sie in einer Unterrichtsstunde mit dem Thema Wiederkäuer,

Milchkuhhaltung und Milchgewinnung vertraut gemacht.

Von der Theorie ging es dann in die Praxis, um erworbenes Wissen mit eigenen Augen zu sehen, zu riechen und anzufassen.

Betriebsleiter Stefan Sültmann führte die interessierten Mädchen und Jungen durch die verschiedensten Bereiche der Genossenschaft. Von der Abkalbung, der Kälberhaltung, der Aufzucht bis hin zur Aufstallung der Milchkühe gab es viel Wissenswertes zu erfahren.

Sültmann zeigte und erläuterte die Futtermittel für die Rinder.

Ein Besuch beim laufenden Melkprozess im Melkkarussell und eine Verkostung von Milch rundete den Betriebsbesuch ab.

Die Wege übers Land sind weit, da nicht in jedem Dorf eine Schule ist oder ein Rinderstall.

Die Projektförderung “Bauernhof als Klassenzimmer“ des Landes Sachsen-Anhalt macht es möglich, dass der Kontakt zur Landwirtschaft und letztendlich zum Ursprung unserer Nahrungsmittel für Schulklassen verschiedenster Altersstufen ermöglicht wird.

Für dieses Jahr haben sich 34 Schulen im Altmarkkreis Salzwedel für ein Projekt in einem Landwirtschaftsbetrieb zu unterschiedlichsten Themen angemeldet.

Bis zu den Sommerferien werden es 15 Klassen sein, die Ackerbau und Tierhaltung in den Focus nehmen.

Ein Dankeschön an alle Landwirte, die sich die Zeit nehmen, um mit den Schülerinnen und Schülern in den Austausch zutreten.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Wenig Niederschlag und aktueller Stand der Feldkulturen: Vorstand auf der Versuchsstation in Beetzendorf

Der Vorstand des Kreisbauernverbandes traf sich zu seiner Sitzung in der Versuchsstation Beetzendorf in Wohlgemuth und schätzte ein, dass die Winterkulturen nach guten Aussaatbedingungen im Herbst, bisher mit den wenigen Niederschlägen zurechtgekommen sind.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Auf schwachen Böden, die nichts von den territorial verteilten Niederschlägen abbekommen haben, zeigen die Winterkulturen geringe Ertragserwartungen.

Die bisherigen Frostnächte wurden, bis auf wenige Ausnahmen, von den kleinen Zuckerrübenpflanzen gemeistert.

Derzeit laufen die letzten Arbeiten beim Mais legen und die erste Grasernte, so die Praktiker.

Von allen Vorstandsmitgliedern wurde die Situation, Arbeitnehmer zu finden und zu binden, als schwierig dargestellt.

Umso wichtiger ist es, junge Menschen über eine Ausbildung für die Landwirtschaft zu gewinnen.

Zahlreiche Ansätze wie Ausbildungsmessen, Elternabende oder die Berufsvorstellung in den Schulen werden vom Berufsstand begleitet.

Die neue Homepage “Grüne Berufe“ soll die Berufsorientierung unterstützen.

Weitere Themen waren die Planungen der Trasse Süd-Ost-link-Plus, der Regionale Entwicklungsplan, die Novelle des Wassergesetzes und die Umsetzung der TA-Luft.

Stationsleiter Cedric Fehseke stellte sich vor und erläuterte das aktuelle Feldversuchswesen am Standort Beetzendorf mit den Landessortenversuchen, Wertprüfungen, Pflanzenschutzversuchen und Demonstrationsvorhaben.

Im anschließenden Rundgang ging es nach der Sichtung der Technik für den Versuchsanbau in die Feldparzellen.

Der nächste öffentliche Feldtag wird am 12.Juni 2025 ab 9.30 Uhr stattfinden.

Die Einladung ist bei der LLG Sachsen-Anhalt im Portal der Veranstaltungen eingestellt: 2025 06 12 Feldtag Beetzendorf

„Ich setze auf rege Beteiligung der Praktiker“, so Stationsleiter Cedric Fehseke.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Unternehmerfrühstück der IHK in Gardelegen: Fachkräfte im Blick

Beim Unternehmerfrühstück der IHK Magdeburg auf dem Gelände der NTN Antriebstechnik GmbH in Gardelegen haben sich zahlreiche Unternehmen zu einem Austausch getroffen.

In seinen Grußworten legte Landrat Steve Kanitz den Focus auf den „Wirtschaftspreis Altmark 2025“, der am vorherigen Tag ausgelobt wurde.

Ab sofort können sich Unternehmen aus der Altmark bewerben, um die mit insgesamt 3.000 € dotierte Auszeichnung zu erhalten.

Mit dem Wettbewerb sollen Unternehmen in den Bick der Öffentlichkeit rücken, die einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Wirtschaft in der Altmark leisten.

Es können sich Unternehmen verschiedenster Kategorien, so auch Landwirte, bewerben.

Unter www.altmark.de/wirtschaftspreis/ befindet sich das digitale Bewerbungsformular.

Sven Hintzsche, Geschäftsführer der NTN Antriebstechnik GmbH, stellte die NTN Corporation als weltweites Netzwerk vor.

Er zeigte für den Betrieb in Gardelegen die Herausforderungen zwischen Auftragsvolumen und Besetzung mit Mitarbeitern auf.

Mathias Schönenberger, Referent für Fachkräftesicherung der IHK Magdeburg, stelle das Projekt „VIETHOGA“ dar.

In diesem Rahmen haben seit 2017 junge Menschen aus Vietnam die Chance, eine Ausbildung in der Gastronomie und Hotellerie zu absolvieren.

Der Ansatz wurde inzwischen auf weitere Berufsfelder ausgedehnt.

Burghard Bannier, Inhaber Flair-Hotel „Deutsches Haus“ in Arendsee berichtete aus seiner praktischen Erfahrung zum Projekt.

In einer Diskussion kam zum Ausdruck, dass die Berufsausbildung für die Unternehmer mit finanziellen Herausforderungen und hohem persönlichem Einsatz verbunden ist.

Foto und Text:  A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

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