Alles begann mit einer Serie „KI im Einsatz“ zur Künstlichen Intelligenz in der Volksstimme.
Aufmerksame Leser verfolgten die Serie über den Einsatz von KI in hiesigen Unternehmen.
So auch in der Agrarerzeugergemeinschaft Pretzier. Dort dachte man sich: Wir haben aus unserer Rinderhaltung auch ein gutes Beispiel für einen Beitrag.
Lokalredakteurin Antje Mewes schrieb mit dem Titel: „Der Doktor im Bauch“ einen interessanten Artikel für die Tagespresse zum Einsatz von KI in der Milchviehhaltung.
Aufmerksam geworden, machte sich der mdr auf den Weg, um mit Radio und Fernsehbeitrag das Thema näher unter die Lupe zu nehmen.
In der Agrarerzeugergemeinschaft Pretzier stellte sich Julius Kurzweg, Leiter der Rinderhaltung, vor Mikrophon und Kamera, um die Grundzüge des im Betrieb eingesetzten KI gestützten Gesundheitsüberwachungssystems zu erläutern.
Jeder Landwirt, der Tiere hält ist verantwortlich für Wohlbefinden und Gesundheit, so Kurzweg.
Das bedeutet, die Tiere im Blick zu haben. Ein geschultes Auge kann gut erkennen, wenn es einem Tier nicht gut geht.
Aber rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche intensive Beobachtung und dann noch vorausschauend, das ist nicht möglich.
Oder doch?
Den pretzierer Rindern wird ein Boli in das Magensystem eingeschleust.
Dieser kleine Minisender liefert permanent Daten, die zur Gesundheitsüberwachung relevant sind.
Aus den erfassten Daten wie Bewegungsaktivitäten, Widerkäuen, Wasseraufnahme, Körpertemperatur etc. entstehen lange Diagrammreihen auf dem PC.
Ein KI-System analysiert die Datenmengen und erkennt, wenn das Eingreifen der Landwirte erforderlich wird.
Effizient, rechtzeitig und auf verschiedensten Kanälen, wie PC, Laptop oder Smartphone wird signalisiert, dass bei einem Einzeltier etwas nicht im Lot ist.
Um eine erfasste Gesundheitsgefährdung abzuwenden, bei der Brunst tätig zu werden oder die Abkalbung zu begleiten, entscheidend ist immer das Handeln der im Stall verantwortlichen Personen.
Text und Foto: Annegret Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Der MDR SACHSEN-ANHALT ist jetzt mit einem Regionalbüro in Salzwedel präsent sein.
Lydia Zahn ist eine der Reporterinnen, die mit dem Mikrophon unterwegs ist, um einzufangen, was die Menschen in der Region bewegt.
Die vor Wochen noch viel nasseren Felder waren Anlass, um mit der Landwirtschaft ins Gespräch zu kommen.
Am Feldrand bei der Aussaat von Erbsen berichtete Philipp Fölsch, Geschäftsführer der Agrarprodukte Dambeck e. G., wie es bei ihm in Betrieb aussieht.
Während die Drillmaschine auf dem leichten Boden ihre Runden zog, war zu hören, dass aufgrund der Niederschläge seit dem letzten Herbst, noch nicht alle Böden die nötige Tragfähigkeit für die Frühjahrsaussaat haben.
Seit Oktober bis Anfang März hatten die Niederschlagsmengen den üblichen Rahmen deutlich gesprengt.
Es hat doppelt so viel geregnet wie üblich.
Es war im Herbst ein schwieriges Unterfangen die letzten Kulturen wie Kartoffeln und Rüben aus dem Boden zu bekommen.
Die anschließenden Wintersaaten konnten teilweise nicht mehr eingedrillt werden.
Seit dem Dürrejahr 2018 hatte sich der Regen rar gemacht.
Nun hat die Natur aufgetankt. Bäume, Hecken, Sträucher und die Böden können sich erholen.
Auf den Feldern und Wiesen laufen Senken und Sölle voll.
Wie auch Philipp Fölsch beobachten die Landwirte ihre Felder genau, um auf tragfähigen Böden mit den Frühjahrsarbeiten zu starten.
Die Startgaben beim Dünger, die Saatbettvorbereitungen und die Aussaat der Sommerkulturen steht an.
Mancherorts muss nachgeholfen werden, damit stehendes Wasser besser ablaufen kann und die Böden abtrocknen können.
Nicht alle kleinen Pflänzchen der Winterkulturen haben die Staunässe überlebt.
Auf den langsam trocknenden Flächen kommen nach und nach die Sommerkulturen wie Erbsen, Zuckerrüben, Kartoffeln, Sommergetreide, Lupine, Sonnenblumen oder Mais in die Erde.
Text und Foto: Annegret Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.