„Es fehlt die Motivation für Investitionen in der Tierhaltung“, so Christian Mahlow bei einem Gespräch des Kreisvorstandes mit dem Präsidenten Olaf Feuerborn und dem ersten Vizepräsidenten Sven Borchert in Berge.
Nachdem er die Eckdaten seines Betriebs, der 300 Milchkühe hält, vorgestellt hatte, umriss er die Situation.
„Produktionsabbau und Stagnation können auf Dauer so nicht bleiben, wenn die Landwirtschaft weiterhin als Arbeitgeber im ländlichen Raum erhalten bleiben soll“, so das Vorstandsmitglied.
Obwohl die massiven Proteste der Bauern, den Focus der Bevölkerung auf die Landwirtschaft gelenkt haben, hat sich im politischen Gerangel bisher wenig getan.
Dennoch war es wichtig, dass die Landwirtschaftsverbände geschlossen aufgetreten sind und ihre Forderungen auf die Straße gebracht haben, so Präsident Feuerborn.
Das andere Ergebnisse, allen voran der Erhalt der Agrardieselrückvergütung, erwartet wurden, war allen klar.
Seit Jahren ist die Landwirtschaft mit bürokratischen Lasten und Wettbewerbsnachteilen konfrontiert.
So war das diesjährige Agrarantragsverfahren bis zum letzten Tag von Änderungen gekennzeichnet.
Die viel zu späte Bereitstellung von Informationen ist dem politischen Spielchen zwischen Bundes- und Landeregierungen geschuldet, legte Sven Borchert dar.
Der viel geforderte Abbau der Bürokratie lässt weiterhin auf sich warten, genau wie die Signale aus dem BMEL die Landwirtschaft in Schwung bringen zu wollen, so ein Fazit der Gesprächsrunde.
Foto und Text: A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis salzwedel e. V.
Auf der Präsidiumssitzung des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e. V. konnte Präsident Feuerborn den Direktor des MDR-Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt, Tim Herden, begrüßen.
Der aus Halle stammende Herden legte zunächst aus seiner Sicht dar, welchen Stellenwert die Berichterstattung über die Landwirtshaft hat.
Die Krux sei, so Herden, dass die Medien nur dann in die Landwirtschaft schauen, wenn es Probleme gibt.
Viele Themen, wie z.B. die Milchpreisbildung oder hohe Energiepreise seien für die Bauern wichtig, für eine Berichterstattung aber viel zu kompliziert.
Meist wird die Landwirtschaft aus Verbrauchersicht dargestellt.
Dabei ist sehr beliebt, die Idylle aufrecht zu erhalten.
Die Medien berichten zu wenig darüber, was wirklich in der Praxis läuft, schätze Herden selbstkritisch ein.
Sein Wunsch sei es, mehr zu machen über den ländlichen Raum, die Dörfer, die Menschen und die Landwirtschaft.
„Aber wir wollen das nicht unkritisch tun“, so der seit Dezember letzten Jahres im Amt tätige Funkhausdirektor.
Am Anschluss stellte er sich den zahlreichen Fragen und Anregungen des Publikums.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Auf der Präsidiumssitzung Ende September konnte Präsident Olaf Feuerborn den Staatssekretär Gerd Zender begrüßen.
Zender berichtete vom Verlauf der Agrarministerkonferenz in Quedlinburg.
Deutschland hat es nun endlich geschafft, den überarbeiteten GAP-Strategieplan für die EU-Agrarförderperiode ab 2023 in Brüssel einzureichen.
Was Zender als guten Schritt Richtung Planungssicherheit sieht, sahen die Praktiker eher skeptisch, denn die neue Förderperiode naht sich mit großen Schritten und die Regeln sind noch nicht in trockenen Tüchern.
Die Genehmigung durch Brüssel soll im Spätherbst erfolgen, während die notwendigen Anpassungen in den nationalen GAP-Verordnungen vorbereitet werden, die dann noch im Herbst den Bundesrat passieren müssen, erläuterte der Staatssekretär aus dem Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt.
„Was die EU an Ideen verlassen hat, nimmt seinen Lauf“, konnte Zender aus seinem Erfahrungsschatz zur Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 berichten.
Derzeit stehen die Pläne der EU-Kommission zu einer neuen Richtline für den Nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vor der Tür.
Er legte die prozentuale Betroffenheit von Acker und Grünland in Sachsen-Anhalt dar, in der perspektivisch keine Pflanzenschutzmittel mehr eingesetzt werden können.
Derzeit macht der Berufsstand mobil, damit eine grundlegende Überarbeitung der geplanten Regelungen zu Stande kommt.
Bei den Nachfragen aus den Kreisverbänden an den Staatssekretär ging es beispielweise um FFH-Managementpläne, die Bürokratie, den Umgang mit der FotoApp, die Zuständigkeiten von Behörden bei der Feststellung von trocken gefallenen Gräben und den Abstandsauflagen sowie den Umgang mit den systemrelevanten Sektor Landwirtschaft mit seinen vor- und nachgelagerten Bereichen bei der Energieversorgung.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Wie bereits vergangenen Jahr fand der Landesbauernverbandstag in digitaler Form statt.
Mit den Delegierten aus den Kreisverbänden wurden die erforderlichen Verbandsregularien behandelt und abgestimmt.
Über die geleistete politische Arbeit des Verbandes sprach Präsident Olaf Feuerborn.
Er unterstrich den Focus des Verbandes bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt.
Die Ausweisung der Roten Gebiete der Düngeverordnung und die Situation im Pflanzenschutz waren inhaltliche Schwerpunkte im Jahresverlauf.
Feuerborn beschrieb, wie vielfältig und zahlreich Gespräche auf den verschiedensten Ebenen geführt werden müssen, um überhaupt Dinge zu beeinflussen.
Ein weiterer inhaltlicher Tagesordnungspunkt war die Abstimmung über die Grundsatzpositionierung des Verbandes: Aus Respekt für die Landwirtschaft: Perspektiven für Unternehmen und ländlichen Raum/ Globale Verantwortung für Versorgungssicherheit und Umweltschutz politisch gestalten.
Des Weiteren wurden Forderungen zum nationalen Strategieplan der GAP verabschiedet.
Im öffentlichen Teil des digitalen Bauerntages fand eine Diskussion zum Thema „Klimaschutz contra Ökonomie- Gesellschaft contra Realität?“ statt.
Foto und Text: A. Jacobs