Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V.

Kundgebung der Bauern in Magdeburg – bisher keine Bewegung bei der Bundesregierung zu sehen

Am Sonntagnachmittag war der Domplatz in Magdeburg erneut Schauplatz der Unmutsäußerungen der Landwirte. Rund tausend Menschen und zahlreiche Traktoren waren in die Landeshauptstadt gekommen, um ihre Botschaften kundzutun.

„Wir erwarten Politik mit Sachverstand“ war eine Botschaft unter vielen, passgenau vor dem Landtag platziert.

Der eigentliche Adressat der Proteste ist allerdings die Bundesregierung mit ihren Haushaltsplanungen, die die Bauern übergebührend zur Kasse bitten.

Die Streichung der Agrardieselrückerstattung, genaugenommen eine Steuererhöhung für die Landwirtschaft, hatte die jahrelange nur schwer zu ertragenden, Bürokratie lastige Fahrt der Bauern, aus der Bahn geworfen.

Mittlerweile haben sich viele andere Berufsstände den Protesten angeschlossen. Das Rufen aus dem ländlichen Raum ist nicht zu überhören. Nur aus der Bundesregierung kommt kein hörbares Signal zurück.

Verbandsvertreter, Landwirte, Obstbauern, Jungbauern und Waldbesitzer und wahrscheinlich auch der Agrarminister Sven Schulze konnten sich nach ihren eigenen eindringlichen Worten, dennoch voll hinter die Aussage des mecklenburgischen Bauernpräsidenten Detlef Kurreck stellen: „Die Übergriffigkeit der derzeitigen Bundesregierung muss ein Ende haben, wir brauchen eine funktionierende Wirtschaft“.

Am Mittwoch wird im Bundestag die Generaldebatte zum Haushalt stattfinden.

Zeitgleich sind Aktionen in ganz Deutschland geplant.

Die Orga-Gruppe der landwirtschaftlichen Verbände in Sachsen-Anhalt hat für Mittwoch erneut Blockaden von Autobahnauffahrten angekündigt.

Foto und Text: A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Aufruf zur Bauerndemo für Agrardiesel Bauern protestieren gegen Haushaltskürzungen

Unter dem Motto: „Zu viel ist zu viel! Jetzt ist Schluss!“ ruft der Deutsche Bauernverband gemeinsam mit den Landesbauernverbänden zu einer Demonstration und Kundgebung in Berlin auf. Alle Landwirtinnen und Landwirte, alle Berufsvertretungen sowie die gesamte Agrarwirtschaft sind aufgerufen, sich am kommenden Montag, 18.12.2023 ab 11:00 Uhr, am Brandenburger Tor (Westseite) einzufinden. Gemeinsam werden sie ihre Empörung über die Pläne der Bundesregierung, den Agrardiesel und die Kfz-Steuerbefreiung für die Land- und Forstwirtschaft zu streichen, zum Ausdruck bringen. Die Bauern werden ihren Unmut auch mit einer großen Zahl an Traktoren in Berlin zeigen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fordert die Ampelregierung auf, die Pläne zur Streichung des Agrardiesels und der KFZ-Steuerbefreiung zurückzuziehen. „Zu viel ist zu viel! Wenn diese Pläne nicht zurückgenommen werden, wird es heftigen Widerstand geben.“

weitere Info´s zur Demo in Berlin: 2023 12 18 Info´s zur DEMO BERLIN

PM + Info DBV: 2023 12 18 Info´s des DBV zur DEMO BERLIN

Text:PM – Deutsche BV e. V., Foto: BV Sachsen-Anhalt e. V.

Präsident Olaf Feuerborn zieht Bilanz zur Verbandsarbeit: Stärkung der Tierhaltung erforderlich

Auf dem 35. Landesbauernverbandstag des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V. zog Bauernpräsident Olaf Feuerborn Bilanz zur Verbandsarbeit.

Vor den anwesenden Delegierten der Kreisbauernverbände und der assoziierten Verbände begann er in Staßfurt seine Ausführungen mit dem Blick auf Europa.

„Es macht uns große Sorgen, wenn in Europa die Einschränkungen im ländlichen Raum immer mehr um sich greifen und die Sicherung der Ernährungsgrundlage aus dem Focus verschwindet“, so der Präsident.

Er ging auf das Thema der Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren ein.

Landwirtschaft muss in Kreisläufen gedacht werden und da gehört eine wirtschaftlich betriebenen Tierhaltung zwingend dazu.

Leider ist das Gegenteil zu verzeichnen.

Die Tierbestände schrumpfen massiv.

Es gibt keinen politischen Rückenwind aus der Bundesregierung, um diesen Trend zu stoppen, schätzte Feuerborn kritisch ein.

In der Landespolitik steht das Wassergesetz mit dem Ziel von Wasserrückhalt in der Fläche auf der Agenda.

„Das ist der richtige Ansatz, aber wir müssen klar regeln, wer welche Kosten dazu übernimmt“, so der Präsident der Bauern.

Mit einem Blick auf die Situation von künftigen Fachkräften in der Landwirtschaft gab Feuerborn den Betrieben mit auf den Weg, sich zu engagieren, die Ausbildung in den Betrieben attraktiv zu gestalten.

Foto: Bauernverband und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Landwirtschaft zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Landwirtschaft zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Auf der Präsidiumssitzung des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt  e. V. stand das Thema „Landwirtschaft in Dialog und Öffentlichkeit“ auf der Tagesordnung.

Jens Lönneker, Geschäftsführer der Marktforschungsagentur rheingold salon aus Köln, nahm die Mitglieder und Gäste mit in eine Art psychologische Außensicht auf den Berufsstand.

„Die Landwirtschaft hat sich im Laufe der Zeit immer weiter von der Allgemeinheit entfernt und ist in der Alltagswirklichkeit wenig präsent.“, so Lönneker

Diese Erkenntnis war nicht neu, aber die weiteren Ausführungen haben zum Nachdenken angeregt.

Lönneker sieht in der Landwirtschaft eine perfekte Projektionsfläche, auf der die Sorgen der Menschen gut abzubilden sind.

Mit wenigen Fotos wurde der Zusammenhang deutlich.

Die von uns allen wahrgenommenen Veränderungen in der Natur und ein Foto mit einem modernen Gülletechnik beflügelt das negative Gefühl: Naturzerstörer.

Rationelle Argumente von Kreislaufwirtschaft, Düngebedarfsermittlung, Einarbeitung und Verteilgenauigkeit nutzen wenig, um dieses Bild im Kopf zu verändern.

Projektion geht auch im positiven Sinne.

Das Bild einer Blumenwiese mit Kühen und der Bäuerin bringt die Sehnsüchte auf Trapp: So schön möchte man auch leben.

In jeden Fall befinden man sich damit zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

„Wir gehen zu wenig in den direkten Austausch und lassen viele Dinge über die Projektionen laufen“, so Jens Lönneker.

Es dominieren Vorurteile und wechselseitige Schuldzuweisungen.

Wie bequem, da niemand sein Verhalten ändern muss und der schwarze Peter dem anderen zugeschoben wird.

Wo ist nun der Weg, der zu mehr Wertschätzung führt und reale Gegebenheiten abbildet?

Der Bauernverband hat sich auf die Suche begeben.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Jahresauftakt-Pressekonferenz des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e. V.

In einer Jahresauftaktpressekonferenz legte der Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V.

die Sichtweise des Berufsstandes zu aktuellen Themen dar.

„Wir dürfen die Versorgungssicherheit nicht aus dem Blickwinkel verlieren“, so Bauernpräsident Olaf Feuerborn.

Die Verteuerung der Produktion in Deutschland und die hohen Importraten, insbesondere bei Obst und Gemüse, zeigen einen anderen Trend auf.

Die Entwicklung bei den Energiepreisen, die Tendenzen an den Märkten und die weitere Entwicklung der Niederschlagsverhältnisse sind Unsicherheiten, mit denen sich die Landwirtschaftsunternehmen auseinandersetzen müssen, so der Präsident.

Die neue Förderperiode der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) beginne für die Bauern mit einem Einschnitt bei den Einnahmen.

Es geht ein  Konstrukt an Maßnahmen in der ersten und zweiten Säule in den Start, was nur schwer zu erfassen ist und letztendlich ein hohes Anlastungsrisiko mit sich bringt.

Viele tierhaltende Betriebe in Sachsen-Anhalt schauen mit großer Skepsis auf den geplanten Umbau der Tierhaltung in Deutschland.

„Wenn wir die Tierhaltung verlieren, verschwindet auch die Wertschöpfung im ländlichen Raum“, betonte der Bauernpräsident.

Zu den anstehenden Herausforderungen im pflanzlichen Bereich äußerte sich Vizepräsident Sven Borchert.

Zunehmende bürokratische Nachweispflichten und das Einschränken des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln wird vom Berufsstand mit Blick auf die Sicherung von Erträgen und Qualitäten sehr kritisch gesehen.

Foto: BV Sachsen-Anhalt e. V., Text: A. Jacobs, PM BV Sachsen-Anhalt e. V.

Azubis informieren sich über die Fütterung von Kalb bis zur tragenden Färse

Im Projekt Verbundausbildung fand eine Veranstaltung zum Thema Kälberfütterung in der Produktivgenossenschaft Neuferchau statt.

Ein verantwortlicher Mitarbeiter des Betriebes und ein Spezialberater nahmen die künftigen Fachleute mit auf einen Rundgang vom Kälberdorf bis zur tragenden Färse.

Im Alter von vier Monaten kommen die Kälber aus den Zulieferbetrieben.

Mit rund 24 Monaten gehen die dann tragenden Färsen in ihren Ursprungsbetrieb zurück.

Entsprechend von Alter und Entwicklung werden die Rationen angepasst.

Auf die Funktionsweise des Verdauungssystems des Kalbes und weitere Entwicklung des Pansensystems ist die Fütterung im Kälberdorf ausgerichtet.

Neben der Milch wird eine Trocken-TMR angeboten.

Die Azubis nahmen die Bestandteile aus Grobfutter und Kraftfutter in Augenschein.

Sie erfuhren, dass der mechanische Reiz aus dem Grobfutter zum Größenwachstum des Pansens führt und die Stärke aus dem Kraftfutter die Entwicklung der Pansenzotten fördert.

Der weiteren Entwicklung angepasst wird die Fütterung so gestaltet, dass die Erstbesamung der Tiere zu einem optimalen Zeitpunkt mit passender Lebendmasse erfolgen kann.

Auch die Fütterung der tragenden Tiere wurde besprochen.

Zum Schluss wurde nach bestimmten Vorgaben eine Ration im Futtermischwagen zusammengestellt.

 Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Generalsekretär Bernhard Krüsken: Ernährungssicherung neu bewerten

Auf der Präsidiumssitzung des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt im März in Bernburg betonte Generalsekretär Bernhard Krüsken dass seit den 24. Februar die Welt anders tickt.

Die laufende kriegerische Auseinandersetzung sei nicht die Zeit für schnelle agrarpolitische Forderungen, obwohl Betriebsmittel- und Energiekosten sowie die Warenverfügbarkeit die Landwirtschaft hart treffen.

Zeitnah müssen zwingend Grundsatzentscheidungen zur Versorgungssicherheit und Stabilität angeschoben werden, so Krüsken.

Aus der Sicht der Bauern stellt sich die Frage, ob Europa mit seinem Green Deal noch richtig liegt, wenn für Landwirtschaft und Ernährung beispielsweise auf Einschränkung der Erzeugung, Stilllegungen und höhere Importe gesetzt wird.

Die Sicherung der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Nahrungsmitteln muss eine strategisch europäische Zukunftsaufgabe sein.

Die Forderung des Verbandes das Schutzgut Versorgungssicherheit im Grundgesetz zu verankern, bekommt eine andere Wichtung.

Jeder Bürger kann es im Supermarkt zurzeit selbst erleben, was es bedeutet, wenn Waren wie Mehl, Butter oder Öl, nur eingeschränkt verfügbar sind.

Er berichtete von der Arbeit des Berufsverbandes mit der neuen Bunderegierung und schätze ein, dass die Unterstützung für Landwirtschaftliche Themen geringer geworden ist.

Die große Aufgabe ist es nach wie vor, unter Berücksichtigung von Klima- Tier- und Artenschutz, die Agrarpolitik so zu gestalten, dass die Produktion nicht in andere Länder ausgelagert wird.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Zahlreiche Grundwassermesstellen in einem Gutachtens untersucht

Ende letzter Woche fand eine Videokonferenz zur Präsentation der Endergebnisse des Gutachtens zur fachlichen Evaluierung der Ausweisung der nitratbelasteten Gebiete in Sachsen-Anhalt nach dem methodischen Regelwerk der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift Gebietsausweisung ( AVV Gea ) statt.

Der Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V. konnte in Zusammenarbeit mit den

Organisationen Bauernbund Sachsen-Anhalt e. V., den Freien Bauern und der IG LsV Sach-

sen-Anhalt durch die finanzielle Unterstützung von über 190 Betrieben ein Gutachten des

Ingenieurbüros Hydor Consult GmbH in Auftrag gegeben werden.

In mehreren Arbeitsschritten wurde eine fachliche hydrogeologische Plausibilitätsprüfung  der aktuellen behördlichen Ausweisung der mit Nitrat belasteten Gebiete gem. AVV GeA in Sachsen-Anhalt vorgenommen.

In diesem Zusammenhang wurden 179 Grundwassermesstellen in Sachsen-Anhalt untersucht.

Im Detail wurden zahlreiche Mängel aufgedeckt.

Damit werden die Zweifel der Landwirte an der Richtigkeit der Ausweisung der derzeitigen Gebietskulisse gestärkt.

Sechs Landwirtschaftsbetriebe aus Sachsen-Anhalt haben beim Oberverwaltungsgericht Magdeburg eine Normenkontrollklage gegen die Ausweisung eingereicht.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Jahresauftaktpressekonferenz in Magdeburg

In dieser Woche fand die diesjährige Jahresauftakt-Pressekonferenz des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt statt.

Der Landesvorstand hat der Landes- und Fachpresse einen Überblick zu den Themen gegeben, die aktuell relevant sind.

Aus der Sicht des Verbandes bleibt die wirtschaftliche Situation für die Landwirtschaftsbetriebe auch im laufenden Jahr sehr angespannt.

Steigende Energiepreise, höhere Betriebsmittelpreise, die Veränderungen im Lohngefüge und die in der Coronasituation gestörten Lieferketten werden sehr kritisch gesehen.

Bei anstehenden Investitionen herrscht große Unsicherheit und die Zunahme der Bürokratie bremst die Weiterentwicklung aus.

Mit Blick auf den anstehenden Veränderungen bei Tier- und Umweltschutz mahnte Bauernpräsident Olaf Feuerborn an, den Betrieben klare Perspektiven zu ermöglichen.

Foto: E. Hecht, Text: A. Jacobs

Landesbauernverbandstag zum zweiten Mal als Videokonferenz

Wie bereits vergangenen Jahr fand der Landesbauernverbandstag in digitaler Form statt.

Mit den Delegierten aus den Kreisverbänden wurden die erforderlichen Verbandsregularien behandelt und abgestimmt.

Über die geleistete politische Arbeit des Verbandes sprach Präsident Olaf Feuerborn.

Er unterstrich den Focus des Verbandes bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt.

Die Ausweisung der Roten Gebiete der Düngeverordnung und die Situation im Pflanzenschutz waren inhaltliche Schwerpunkte im Jahresverlauf.

Feuerborn beschrieb, wie vielfältig und zahlreich Gespräche auf den verschiedensten Ebenen geführt werden müssen, um überhaupt Dinge zu beeinflussen.

Ein weiterer inhaltlicher Tagesordnungspunkt war die Abstimmung über die Grundsatzpositionierung des Verbandes: Aus Respekt für die Landwirtschaft: Perspektiven für Unternehmen und ländlichen Raum/ Globale Verantwortung für Versorgungssicherheit und Umweltschutz politisch gestalten.

Des Weiteren wurden Forderungen zum nationalen Strategieplan der GAP verabschiedet.

Im öffentlichen Teil des digitalen Bauerntages fand eine Diskussion zum Thema „Klimaschutz contra Ökonomie- Gesellschaft contra Realität?“ statt.

Foto und Text: A. Jacobs