Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V.

Jahresauftakt-Pressekonferenz beim Bauernverband Sachsen-Anhalt

Über aktuell anstehende Themen haben Anfang dieser Woche Bauernpräsident Olaf Feuerborn, Vizepräsidentin Katrin Beberhold und Hauptgeschäftsführer Marcus Rothbart in einer Pressekonferenz informiert.

Präsident Feuerborn erläuterte die Erwartungen des Berufsstandes an eine neue Bundesregierung.

Eine tragfähige Lösung beim Agrardiesel, verlässliche Perspektiven im Baurecht, eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und wirksame Initiativen zur Entbürokratisierung sind dabei wichtige Baustellen.

Der Rückgang der Tierhaltung in unserem ohnehin schon vieharmen Bundesland war Thema der Ausführungen des Hauptgeschäftsführers.

Trotz vielschichtiger Ursachen des Rückgangs, ist eine Stärkung der vorhandenen Tierhaltung und der Erhalt von Wertschöpfung und Kreislaufwirtschaft unabdingbar.

Ohne Tierhaltung wird die Entwicklung des ländliche Raums nicht gehen, so Rothbart.

Der Konflikt zwischen Wolf und Weidetierhaltung verschärft die Situation noch.

Vizepräsidentin Beberhold forderte ein politisches Bekenntnis für die weitere Produktion in bestehenden Biogasanlagen. Stabilität in der Energieversorgung und für die Anlagenbetreiber müssen gesichert werden.

Weitere Themen waren das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten, der Ausbruch der Maul und Klauenseuche, die fehlende Wirkstoffvielfalt beim Pflanzenschutz sowie die Auswirkungen der Düngeverordnung auf die Ernteergebnisse.

Foto: Screenshot Pressekonferenz und Text: A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Ländliche Räume – Zwischen Protest, Strukturwandel und Gestaltungswillen

Ländliche Räume - Zwischen Protest, Strukturwandel und Gestaltungswillen

Passend zu diesem Thema hatte sich das Präsidium des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt Referenten eingeladen.

Den Auftakt machte Gerald Dohme, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes.

Er ließ die Ereignisse der Traktorendemonstrationen Anfang des Jahres in Berlin Revue passieren.

Die breite gesellschaftliche Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen fand am Brandenburger Tor sowie in allen Landesteilen eine Plattform.

Geeint durch den Willen die Agrardieselrückvergütung vollumfänglich zu erhalten, war der Aufmarsch der Traktoren die Stärke der Bauern, um ein einheitliches Bild zu geben.

Mediale Bilder zu stellen, ist in Berlin auf der Tagesordnung. Dort werden beispielsweise von anderen, der Landwirtschaft abgewandten Verbänden, mit rekrutierten Demonstranten gewaltige Metapher der Presse geboten.

Politik zu gestalten, bedeutet aus der Sicht des DBV neben dem Protest auf den Straßen, auch Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit sowie Kompetenz gepaart mit Daten und Fakten.

Sven Haller, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, hatte den Landesentwicklungsplan Sachsen-Anhalt auf der Agenda.

Speziell ging es um die Vorbehaltsgebiete für die Landwirtschaft und die in der Regionalplanung festzulegenden Vorranggebiete Landwirtschaft.

Von den Landwirten wurde das Thema Versiegelung, Entsiegelung und letztendlich die Senkung des Flächenverbrauchs angesprochen.

Der flächendeckende mobile Funkempfang und die Abdeckung mit Breitbandversorgung sind wichtige Bausteine, um die Wirtschaft in den ländlichen Räumen in die Zukunft zu bringen, wurde dem Staatssekretär mit auf den Weg gegeben.

Für die Stiftung Kulturlandschaft stellte Dr. Jens Birger den kooperativen Naturschutz vor.

In einer Naturkooperative arbeiten mehrere Landwirtschaftsbetriebe mit ihrem fachlichen Wissen und ihren Ortskenntnissen zusammen. Sie platzieren die biodiversitätsfördernden Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen betriebsübergreifend, um eine größere Wirkung auf die Zielarten zu erreichen.

Um den Flächenverbrauch beim Ausgleich von Infrastrukturmaßnahmen zu senken ist die Stiftung Kulturlandschaft mit produktionsintegrierten Maßnahmen am Start.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Übergabe der Berufsabschlusszeugnisse: Werden Sie ein tüchtiger, zuverlässiger und gewissenhafter Berufskollege

Übergabe der Berufsabschlusszeugnisse

Mit einer feierliche Zeugnisübergabe wurden am Freitag voriger Woche die Jungfacharbeiterinnen und Jungfacharbeiter im landwirtschaftlichen Berufsstand begrüßt.

Letzten Freitag wurden 39 Berufsabschlusszeugnisse im Freizeit- und Eventcenter Salzwedel für den Beruf Landwirt/in überreicht.

Ein junger Mann bekam sein Zeugnis für den Abschluss als Fachpraktiker in der Landwirtschaft und eine junge Frau nahm als Milchwirtschaftliche Laborantin ihr Dokument entgegen.

Dankesworte, Blumen, glückliche Gesichter und Umarmungen waren die Begleiter dieser letzten gemeinsamen Veranstaltung, bevor sich die Wege trennen.

Zum 8. Mal hatten die Berufsverbände die Veranstaltung organisiert, die von einem Gitarrenensemble der Kreismusikschule begleitet wurde.

Insgesamt haben 55 Jungfacharbeiter ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

Die Fachhochschulreife wurde neben dem Beruf von 2 Absolventen abgelegt.

Für das Prädikat „sehr gut“ im Abschlussjahrgang 2024 wurde Lucas Niemeyer geehrt, der seine Ausbildung in der Agrargenossenschaft Bonese e. G. absolviert hat.

Frank Wiese, selbst Ausbilder und Vorsitzender des Fachausschusses Berufsbildung im Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V. moderiete die Veranstaltung, auf der viele Angehörige, Vertreter der Ausbildungsbetriebe und mit der Ausbildung verbundene Personen anwesend waren.

„Es wird nie langweilig in dem Beruf, den sie gewählt haben“, so Dr. Andreas Tyrpe vom Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, bei seinen Grußworten.

„Sie haben unter Beweis gestellt, dass sie etwas zu Ende bringen können“, so der Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e. V. Olaf Feuerborn in seiner Festrede.

Er ging darauf ein, dass Jungfacharbeiter noch in ihrer Schulausbildung waren, als das soziale Leben im Zuge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona – Pandemie stoppte.

Schulschließungen, Homeschooling und Kontaktbeschränkungen waren Begleiter ihres Lebens in der Übergangshase von der Schulausbildung bis hinein in das erste Jahr der Berufsausbildung, blickt er zurück.

Er bezeichnete das heutige Zeugnis als ein „Puzzelstein“ dafür, dass die jungen Leute in der Lage sind sich den Herausforderungen zu stellen und Gestalter ihres eigenen Lebensweges zu werden.

Jana Wodetzki beleuchtete aus der Sicht der Azubis mit kleinen Anekdoten die vergangene Schul- und Ausbildungszeit.

Aus der Sicht eines Ausbildungsbetriebes sprach Henry Hartmann von der Produktivgenossenschaft Altmark e G Neuferchau.

„Werden Sie ein tüchtiger, zuverlässiger und gewissenhafter Berufskollege“, legte Tim Reimann, Mitglied des Berufsbildungsausschusses, den jungen Menschen ans Herz.

Er sprach die jungen Damen und Herren zum Ende der Veranstaltung von den Verpflichtungen der Lehrzeit los.

Foto und Text: Annegret Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Grundsatzrede von Präsident Rukwied auf dem Deutschen Bauerntag in Cottbus

Mit Spannung wurde die Rede von Bauernpräsident Joachim Rukwied auf dem Deutschen Bauerntag in Cottbus erwartet.

Die Delegierten aus allen Landesverbänden verfolgten gespannt seine Ausführungen.

Erwartungsgemäß ging der Präsident auf die Protestaktionen vom Beginn des Jahres ein.

„Wir haben die Sorgen der Landwirte in die Mitte der Gesellschaft gerückt und die Bevölkerung hat positiv hinter den Aktionen gestanden“, so der Präsident.

Das gab die Kraft, um die die Anliegen der landwirtschaftlichen Unternehmer in die politische Diskussion zu bringen.

Weitere Teile der Politik scheinen aber die Botschaften von uns Bauern nicht verstanden zu haben, so der Präsident mit Blick auf das Agrarpaket der Ampelfraktionen.

Das Entlastungspaket sei Lichtjahre von dem, was notwendig ist, um die Landwirtschaft Richtung Zukunft aufzustellen.

Er forderte mit Nachdruck eine Agrarpolitik für die Unternehmen und nicht dagegen.

Tierhaltung, Düngung, Pflanzenschutz sowie Umwelt- und Baurecht haben genügend Stellschrauben, die besser ausjustiert werden müssen, um die Landwirtschaft in die Zukunft zu bringen.

In Deutschland sehen die Ergebnisse bis dato aber sehr bescheiden aus.

Im Kontext der Entwicklung der EU kritisierte er die Zustimmung der Mitgliedsstaaten zum Trilogergebnis zum Naturwiederherstellungsgesetz.

Rukwied warb aber auch für die Bereitschaft der Branche, sich bei Klima-, Natur- und Artenschutz zu engagieren, wenn die richtigen Signale gesetzt werden.

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes hat bei der anschließenden geheimen Wahl den amtierenden Präsidenten Joachim Rukwied mit entsprechend 87,5 Prozent der Stimmen für vier Jahre wiedergewählt.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Neunzig lange Minuten Europapolitik

Am 9. Juni wird ein neues Europäisches Parlament gewählt und damit die Weichen für die Zukunft der Europäischen Union gestellt.

Nicht nur die Landwirtschaft im Rahmen der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik, sondern auch sich verändernde geopolitischen Gegebenheiten und klimatische Veränderungen stellen Europa vor enorme Herausforderungen.

Im Endspurt der anstehenden Europawahl 2024, die uns die Chance gibt, unser Wahlrecht in die Hand zu nehmen, hatte der Landesbauernverband zu einem Polit-Talk geladen.

Vor über hundert Anwesenden hatten sich sechs Vertreter von politischen Parteien der moderierten Gesprächsrunde gestellt.

Marcus Rothbart leitete die Diskussion und stellte Fragen, die den landwirtschaftlichen Unternehmen und den Bürgerinnen und Bürgern im ländlichen Raum wichtig sind.

MdL Anne-Marie Keding von der CDU, SPD-Kandidat Thomas Riecke, die Grünen- Kandidatin Thea Helena Gieroska, die FDP-Kandidatin Yvonne von Löbbecke, MdL Kerstin Eisenreich von dem Linken sowie Kandidat Arno Bausemer von der AfD beantworteten auf der 90-minütigen Veranstaltung die Fragen des Moderators und stellten sich dann den Fragen aus dem Publikum.

Die Gäste erläuterten in Teilen die Konzepte ihrer Parteien zur Europawahl.

Persönliche Antworten und Inhalte der Parteiprogramme verschmolzen dabei.

Es ging beispielsweise um wirtschaftliche Perspektiven für die Bauern und dem Erhalt von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum, die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Ländern, die Energieversorgung und Ernährungssicherung sowie dem Abbau der ausufernden Bürokratie.

Die Antworten zogen so manches Raumen im Publikum nach sich.

Gebt der Wirtschaft wieder eine Perspektive und lernt aus den Bauernprotesten vom Anfang des Jahres, hieß die Botschaft aus dem Publikum an die Parteien zur Europawahl.

Wer den Einzug in das Parlament schafft, wird von den Kreuzen in der Wahlkabine abhängen.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Kundgebung der Bauern in Magdeburg – bisher keine Bewegung bei der Bundesregierung zu sehen

Am Sonntagnachmittag war der Domplatz in Magdeburg erneut Schauplatz der Unmutsäußerungen der Landwirte. Rund tausend Menschen und zahlreiche Traktoren waren in die Landeshauptstadt gekommen, um ihre Botschaften kundzutun.

„Wir erwarten Politik mit Sachverstand“ war eine Botschaft unter vielen, passgenau vor dem Landtag platziert.

Der eigentliche Adressat der Proteste ist allerdings die Bundesregierung mit ihren Haushaltsplanungen, die die Bauern übergebührend zur Kasse bitten.

Die Streichung der Agrardieselrückerstattung, genaugenommen eine Steuererhöhung für die Landwirtschaft, hatte die jahrelange nur schwer zu ertragenden, Bürokratie lastige Fahrt der Bauern, aus der Bahn geworfen.

Mittlerweile haben sich viele andere Berufsstände den Protesten angeschlossen. Das Rufen aus dem ländlichen Raum ist nicht zu überhören. Nur aus der Bundesregierung kommt kein hörbares Signal zurück.

Verbandsvertreter, Landwirte, Obstbauern, Jungbauern und Waldbesitzer und wahrscheinlich auch der Agrarminister Sven Schulze konnten sich nach ihren eigenen eindringlichen Worten, dennoch voll hinter die Aussage des mecklenburgischen Bauernpräsidenten Detlef Kurreck stellen: „Die Übergriffigkeit der derzeitigen Bundesregierung muss ein Ende haben, wir brauchen eine funktionierende Wirtschaft“.

Am Mittwoch wird im Bundestag die Generaldebatte zum Haushalt stattfinden.

Zeitgleich sind Aktionen in ganz Deutschland geplant.

Die Orga-Gruppe der landwirtschaftlichen Verbände in Sachsen-Anhalt hat für Mittwoch erneut Blockaden von Autobahnauffahrten angekündigt.

Foto und Text: A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Aufruf zur Bauerndemo für Agrardiesel Bauern protestieren gegen Haushaltskürzungen

Unter dem Motto: „Zu viel ist zu viel! Jetzt ist Schluss!“ ruft der Deutsche Bauernverband gemeinsam mit den Landesbauernverbänden zu einer Demonstration und Kundgebung in Berlin auf. Alle Landwirtinnen und Landwirte, alle Berufsvertretungen sowie die gesamte Agrarwirtschaft sind aufgerufen, sich am kommenden Montag, 18.12.2023 ab 11:00 Uhr, am Brandenburger Tor (Westseite) einzufinden. Gemeinsam werden sie ihre Empörung über die Pläne der Bundesregierung, den Agrardiesel und die Kfz-Steuerbefreiung für die Land- und Forstwirtschaft zu streichen, zum Ausdruck bringen. Die Bauern werden ihren Unmut auch mit einer großen Zahl an Traktoren in Berlin zeigen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fordert die Ampelregierung auf, die Pläne zur Streichung des Agrardiesels und der KFZ-Steuerbefreiung zurückzuziehen. „Zu viel ist zu viel! Wenn diese Pläne nicht zurückgenommen werden, wird es heftigen Widerstand geben.“

weitere Info´s zur Demo in Berlin: 2023 12 18 Info´s zur DEMO BERLIN

PM + Info DBV: 2023 12 18 Info´s des DBV zur DEMO BERLIN

Text:PM – Deutsche BV e. V., Foto: BV Sachsen-Anhalt e. V.

Präsident Olaf Feuerborn zieht Bilanz zur Verbandsarbeit: Stärkung der Tierhaltung erforderlich

Auf dem 35. Landesbauernverbandstag des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V. zog Bauernpräsident Olaf Feuerborn Bilanz zur Verbandsarbeit.

Vor den anwesenden Delegierten der Kreisbauernverbände und der assoziierten Verbände begann er in Staßfurt seine Ausführungen mit dem Blick auf Europa.

„Es macht uns große Sorgen, wenn in Europa die Einschränkungen im ländlichen Raum immer mehr um sich greifen und die Sicherung der Ernährungsgrundlage aus dem Focus verschwindet“, so der Präsident.

Er ging auf das Thema der Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren ein.

Landwirtschaft muss in Kreisläufen gedacht werden und da gehört eine wirtschaftlich betriebenen Tierhaltung zwingend dazu.

Leider ist das Gegenteil zu verzeichnen.

Die Tierbestände schrumpfen massiv.

Es gibt keinen politischen Rückenwind aus der Bundesregierung, um diesen Trend zu stoppen, schätzte Feuerborn kritisch ein.

In der Landespolitik steht das Wassergesetz mit dem Ziel von Wasserrückhalt in der Fläche auf der Agenda.

„Das ist der richtige Ansatz, aber wir müssen klar regeln, wer welche Kosten dazu übernimmt“, so der Präsident der Bauern.

Mit einem Blick auf die Situation von künftigen Fachkräften in der Landwirtschaft gab Feuerborn den Betrieben mit auf den Weg, sich zu engagieren, die Ausbildung in den Betrieben attraktiv zu gestalten.

Foto: Bauernverband und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Landwirtschaft zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Landwirtschaft zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Auf der Präsidiumssitzung des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt  e. V. stand das Thema „Landwirtschaft in Dialog und Öffentlichkeit“ auf der Tagesordnung.

Jens Lönneker, Geschäftsführer der Marktforschungsagentur rheingold salon aus Köln, nahm die Mitglieder und Gäste mit in eine Art psychologische Außensicht auf den Berufsstand.

„Die Landwirtschaft hat sich im Laufe der Zeit immer weiter von der Allgemeinheit entfernt und ist in der Alltagswirklichkeit wenig präsent.“, so Lönneker

Diese Erkenntnis war nicht neu, aber die weiteren Ausführungen haben zum Nachdenken angeregt.

Lönneker sieht in der Landwirtschaft eine perfekte Projektionsfläche, auf der die Sorgen der Menschen gut abzubilden sind.

Mit wenigen Fotos wurde der Zusammenhang deutlich.

Die von uns allen wahrgenommenen Veränderungen in der Natur und ein Foto mit einem modernen Gülletechnik beflügelt das negative Gefühl: Naturzerstörer.

Rationelle Argumente von Kreislaufwirtschaft, Düngebedarfsermittlung, Einarbeitung und Verteilgenauigkeit nutzen wenig, um dieses Bild im Kopf zu verändern.

Projektion geht auch im positiven Sinne.

Das Bild einer Blumenwiese mit Kühen und der Bäuerin bringt die Sehnsüchte auf Trapp: So schön möchte man auch leben.

In jeden Fall befinden man sich damit zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

„Wir gehen zu wenig in den direkten Austausch und lassen viele Dinge über die Projektionen laufen“, so Jens Lönneker.

Es dominieren Vorurteile und wechselseitige Schuldzuweisungen.

Wie bequem, da niemand sein Verhalten ändern muss und der schwarze Peter dem anderen zugeschoben wird.

Wo ist nun der Weg, der zu mehr Wertschätzung führt und reale Gegebenheiten abbildet?

Der Bauernverband hat sich auf die Suche begeben.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Jahresauftakt-Pressekonferenz des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e. V.

In einer Jahresauftaktpressekonferenz legte der Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V.

die Sichtweise des Berufsstandes zu aktuellen Themen dar.

„Wir dürfen die Versorgungssicherheit nicht aus dem Blickwinkel verlieren“, so Bauernpräsident Olaf Feuerborn.

Die Verteuerung der Produktion in Deutschland und die hohen Importraten, insbesondere bei Obst und Gemüse, zeigen einen anderen Trend auf.

Die Entwicklung bei den Energiepreisen, die Tendenzen an den Märkten und die weitere Entwicklung der Niederschlagsverhältnisse sind Unsicherheiten, mit denen sich die Landwirtschaftsunternehmen auseinandersetzen müssen, so der Präsident.

Die neue Förderperiode der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) beginne für die Bauern mit einem Einschnitt bei den Einnahmen.

Es geht ein  Konstrukt an Maßnahmen in der ersten und zweiten Säule in den Start, was nur schwer zu erfassen ist und letztendlich ein hohes Anlastungsrisiko mit sich bringt.

Viele tierhaltende Betriebe in Sachsen-Anhalt schauen mit großer Skepsis auf den geplanten Umbau der Tierhaltung in Deutschland.

„Wenn wir die Tierhaltung verlieren, verschwindet auch die Wertschöpfung im ländlichen Raum“, betonte der Bauernpräsident.

Zu den anstehenden Herausforderungen im pflanzlichen Bereich äußerte sich Vizepräsident Sven Borchert.

Zunehmende bürokratische Nachweispflichten und das Einschränken des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln wird vom Berufsstand mit Blick auf die Sicherung von Erträgen und Qualitäten sehr kritisch gesehen.

Foto: BV Sachsen-Anhalt e. V., Text: A. Jacobs, PM BV Sachsen-Anhalt e. V.