In seinem Eingangsstatement vor einer anschließenden Podiumsdiskussion im öffentlichen Teil des Bauernverbandstages fand DBV-Präsident Joachim Rukwied deutliche Worte.
„SUR ist Tod“, verkündete er.
Die zuvor per Telefon an den Präsidenten übermittelte Botschaft, dass die sogenannte Sustainable Use Regulation (SUR) am selben Tag im EU-Parlament gescheitert ist, ließ den Berufsstand aufatmen.
„Unser Auftrag ist es, hochwertige Lebensmittel zu produzieren und dazu gehört auch der Schutz der Pflanze“, gab sich Rukwied kämpferisch.
Auf vielen Ebenen hatten sich die Bauern dafür eingesetzt, um im Pflanzenschutz Pauschalverbote und praxisferne Vorgaben zu verhindern.
Mit Blick auf die Brüsseler Regeln für die Landwirten nahm Rukwied das Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) aus Korn.
„Welche Natur wollen wir denn wiederherstellen, die der Dinosaurier?“, stellte er die Frage in den Raum.
Naturschutz muss nach vorn gerichtet sein, in Kooperation mit den Landwirten und mit Anreizen statt Verboten, so der Präsident.
Er forderte eine starke Landwirtschaft in Deutschland und stellte fest, dass einige Politiker noch tüchtig was lernen müssen.
Wenn sich die Politik in Berlin nicht grundsätzlich ändert, laufen wir der Gefahr entgegen, die Wirtschaft in Deutschland abzuschaffen.
In der moderierten Diskussion spielte die Tierhaltung eine große Rolle.
Die Präsidenten Feuerborn und Rukwied und auch Minister Sven Schulze waren sich einig, dass die Tierhaltung ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft ist, die Kreislaufwirtschaft erhalten werden muss und es noch viel zu tun gibt, um die Produktion in unserem Land zu halten.
Foto und Text: A.Jacobs Bauernverband
Das Landwirtschaftlichen Unternehmen Tangeln e. G. war Gastgeber für eine Gesprächsrunde mit Minister Sven Schulze, Landrat Michael Ziche, Landratskandidat Andreas Kluge und Vertretern der Land- und Forstwirtschaft.
Betriebsleiter Christian Raapke stelle die Genossenschaft vor, die ihren Schwerpunkt in der Erzeugung von Bioenergie hat. Die Biogasanlage ist flexibilisiert und das Dorf Tangeln wird über ein Wärmenetz versorgt.
Im Ackerbau wird Wintergetreide, Silomais, Körnermais, Feldgras angebaut sowie mit Zwischenfrüchten geackert. Ein großer Anteil des Grünlandes liegt im Natura 2000 Gebiet.
Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, berichtete mit Blick auf den Vorsitz der Agrarministerkonferenz über anstehende Aufgaben.
Freiflächen- Photovoltaikanlagen, Landeshaushalt und ELER Mittel Verteilung, Finanzierung des Ökolandbaus, die Afrikanische Schweinepest, die Ausgestaltung der Regeln Europäischen Agrarpolitik und die Nachforderungen der EU zur Nitratrichtlinie wurden dabei angerissen und sorgten für einen regen Gedankenaustausch.
Foto: Bauernverband, Text: A. Jacobs
Noch nicht so flott über die Lippen gingen die Namen der neuen Ministerien bei der Begrüßung durch den Bauernpräsidenten Feuerborn auf der Präsidiumssitzung des Verbandes in Ebendorf.
Das gab der Tatsachse keinen Abbruch, dass sich mit Sven Schulze, Minister für Wirtschaft Tourismus, Landwirtschaft und Forsten sowie Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt zwei Minister die Zeit nahmen, um zu erfahren, was die Landwirte bewegt.
Die Parteien haben sich auf die Umstrukturierung der Ministerien geeinigt. „Der Name ist das Eine, die Arbeit wird das Wichtige sein“, so Sven Schulze, die durch seine siebenjährige Erfahrung aus Brüssel weiß, welche Auswirkungen dortige Beschlüsse auf die Landwirte haben können.
Die Ziele für die kommenden Jahre sind im Koalitionsvertrag festgelegt und es gilt, diese mit Leben zu erfüllen.
Willingmann betonte, dass es im Sinne dieses Vertrages über viele Dinge zu reden gibt.
Von Wasser bis zum Artenschutz sollte Umweltpolitik unideologisch, pragmatisch und dem Recht verpflichtend gestaltet werden.
Die Landwirte gaben den neuen Ministern in einer sachlichen Gesprächsatmosphäre Input aus der Praxis mit auf den Weg.
Regionale Landwirtschaft zu betreiben und den globalen Warenströmen ausgesetzt zu sein, sei im Grunde ein sehr schwieriges Unterfangen.
Der Rahmen für die Produktion in Deutschland wird immer enger gesetzt und die Marktpreise erzeugen Zwänge, aus denen sich die Landwirtschaft nicht befreien kann.
Die Bereitschaft Veränderungen anzugehen ist da, aber am Ende müssen die Unternehmen Geld verdienen, so die Praktiker.
Die Landwirte forderten ein konsequenteres Umsetzen der Herkunftskennzeichnung von Rohstoffen aus heimischer Produktion und den wissenschaftsbasierten Ansatz für die weitere Entwicklung für Landbewirtschaftung und Tierhaltung.
Präsident Olaf Feuerborn gab den Ministern mit auf den Weg, dass die beiden Häuser gut zusammenarbeiten sollen, Schnittstellen gemeinsam bearbeiten und damit die Landwirtschaft als Motor im ländlichen Raum letztendlich ihrer Aufgabe gerecht wird.
Foto und Text: Annegret Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.