„Wir kommen wieder, wenn unsere Forderungen kein Gehör finden“, so Bauernpräsident Rukwied im Dezember vor dem Berliner Brandenburger Tor.
Die Politik hatte es auch nach der Protestwoche mit Kundgebungen, Mahnfeuer, Protestfahrten und Autobahnblockaden in allen Bundesländern nicht verstanden, die Bauern von der Straße zu holen.
So ballte sich ein gewaltiger Sturm an, der am Montag auf Berlin einprasselte.
Bauern verschiedenster Agrarvereinigungen, Sympathisanten aus Mittelstand und Handwerk sowie der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung kamen mit mehr als achttausend Fahrzeugen in die Bundeshauptstadt.
Der Strom der Menschen, die mit Bussen oder öffentlichen Verkehrsmitteln angereist kamen nahm kein Ende.
Dicht gedrängt standen die Menschen, um den Rednern zu folgen.
Präsident Joachim Rukwied wiederholte auf der Großdemonstration seine Forderungen dahingehend, das Loch im Haushalt der Bundesregierung nicht durch Steuererhöhungen bei den Bauern zu stopfen.
Er sprach die nicht zu Landwirtschaft gehörenden Bürger an, die gekommen waren, weil auch sie fühlen, es muss sich etwas ändern bei den politischen Gepflogenheiten.
Die ausufernde Bürokratie und die Benachteiligung unserer Wirtschaft innerhalb Europas ist kaum noch auszuhalten.
„Die Politik muss raus aus der Berliner Blase und hin zu den Bürgerinnen und Bürgern“, forderte der Präsident.
Von einem lautstarken Krawall untermauert wurde Bundesfinanzminister Christian Lindner seine Worte los, der an den Steuererhöhungen festhielt und nur wage Spielräume eröffnete.
Die Bauern seinen auf allen Ebenen gesprächsbereit betonte Rukwied, nehmen aber keine faulen Kompromisse hin.
Es wird jetzt Raum für politische Entscheidungen geben.
Wenn es keine Lösung in unserem Sinne gibt, dann behalten wir uns weitere Schritte für die Zeit danach vor, artikulierte der Bauernpräsident.
Foto und Text: A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
In seinem Eingangsstatement vor einer anschließenden Podiumsdiskussion im öffentlichen Teil des Bauernverbandstages fand DBV-Präsident Joachim Rukwied deutliche Worte.
„SUR ist Tod“, verkündete er.
Die zuvor per Telefon an den Präsidenten übermittelte Botschaft, dass die sogenannte Sustainable Use Regulation (SUR) am selben Tag im EU-Parlament gescheitert ist, ließ den Berufsstand aufatmen.
„Unser Auftrag ist es, hochwertige Lebensmittel zu produzieren und dazu gehört auch der Schutz der Pflanze“, gab sich Rukwied kämpferisch.
Auf vielen Ebenen hatten sich die Bauern dafür eingesetzt, um im Pflanzenschutz Pauschalverbote und praxisferne Vorgaben zu verhindern.
Mit Blick auf die Brüsseler Regeln für die Landwirten nahm Rukwied das Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) aus Korn.
„Welche Natur wollen wir denn wiederherstellen, die der Dinosaurier?“, stellte er die Frage in den Raum.
Naturschutz muss nach vorn gerichtet sein, in Kooperation mit den Landwirten und mit Anreizen statt Verboten, so der Präsident.
Er forderte eine starke Landwirtschaft in Deutschland und stellte fest, dass einige Politiker noch tüchtig was lernen müssen.
Wenn sich die Politik in Berlin nicht grundsätzlich ändert, laufen wir der Gefahr entgegen, die Wirtschaft in Deutschland abzuschaffen.
In der moderierten Diskussion spielte die Tierhaltung eine große Rolle.
Die Präsidenten Feuerborn und Rukwied und auch Minister Sven Schulze waren sich einig, dass die Tierhaltung ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft ist, die Kreislaufwirtschaft erhalten werden muss und es noch viel zu tun gibt, um die Produktion in unserem Land zu halten.
Foto und Text: A.Jacobs Bauernverband