Vorstandsgespräch

Kreisvorstand im Pressegespräch

Der Kreisvorstand hatte die regionalen Pressevertreter zu einem Gespräch geladen,

da aus der Sicht der Landwirte das Thema Sicherung der Ernährung mit Blick auf den Krieg in der Ukraine eine neue Bedeutung bekommt.

Die Praktiker berichteten über den aktuellen Stand der Winterkulturen und über die laufenden Frühjahrsarbeiten.

Die zur Pflanzenernährung notwendigen Düngemittel sind derzeit kaum verfügbar und teuer.

Die optimale Versorgung der Pflanzenbestände wird sicher nicht in jeden Fall gewährleistet werden können, so die Landwirte.

Organische Dünger aus der Tierhaltung bekommen einen höheren Stellenwert.

Nur leider ist die Tierhaltung als Teil der Kreislaufwirtschaft von sinkenden Tierbeständen im Rinder- und Schweinebereich gekennzeichnet.

Alle anstehenden Feld- und Stallarbeiten sind vom starken Preisanstieg der Energiekosten betroffen.

Die Verfügbarkeit von Futtermitteln ist ebenfalls knapp und teuer.

Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, um mit den Einschränkungen der globalen Handelswege für Energie, Zulieferprodukten und Agrarrohstoffen umzugehen.

Die Preise für den Verkauf von Erntegut und tierischen Produkten, wie Milch und Eier, sowie der Preis für Schlachttiere wird steigen, weil sonst die Produktion nicht zu finanzieren ist.

Bei der eingeschränkten Nutzung von ökologischen Vorrangflächen, der vorgesehenen verpflichtenden Stilllegung von vier Prozent der betrieblichen Ackerfläche und die derzeitige Drosselung im Bereich der Biogaserzeugung sehen die Vorständler noch deutliche Reserven, die von der Politik ausgesteuert werden können, um die deutsche Nahrungsmittel- und Energieversorgung zu stärken.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Kreisvorstandssitzung in Pretzier und Besichtigung des neuen Kälberstalls

Die Sitzung des Kreisvorstandes in der Agrarerzeugergemeinschaft e G Pretzier war geprägt von der Diskussion über die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die landwirtschaftliche Produktion und was in der Praxis getan werden kann, um die Erzeugung zu sichern.

So gehört beispielsweise die vorgesehene verpflichtende Stilllegung von vier Prozent der betrieblichen Ackerfläche auf den Prüfstand.

Die Biogasanlagen laufen gedrosselt und könnten viel mehr zur Sicherheit der Strom- und Gasversorgung beitragen als sie derzeit dürfen, waren sich die Praktiker einig.

Das Projekt “Bauernhof als Klassenzimmer“ geht wieder an den Start. Erste Anfragen von den Schulen liegen bereits vor.

Der Kreisbauernverband hat die Organisation vom Lehrunterweisungen aus dem Projekt Verbundausbildung übernommen.

Dafür sind bis Juni sechs Veranstaltungen geplant.

Im Rahmen des Gutachtens der Firma Hydor Consult GmbH zur fachlichen Evaluierung der Ausweisung der nitratbelasteten Gebiete in Sachsen-Anhalt nach dem methodischen Regelwerk der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift Gebietsausweisung ( AVV Gea ) wurden 179 Grundwassermessstellen in Sachsen-Anhalt untersucht.

Aus dem Altmarkkreis Salzwedel waren die Messstellen in Quadendambeck, Dambeck, Cheine, Jübar und Rappin dabei.

Im Gutachten werden die Zweifel der Landwirte an der Richtigkeit der Ausweisung der derzeitigen Gebietskulisse gestärkt.

Das weitere Verfahren ist noch ungewiss.

Die Energiewende führt zu einem steigenden Transportbedarf an elektrischer Leistung vom Norden Deutschlands in den Süden.

So plant 50 Hertz eine Leitung zwischen Schwerin und dem Landkreis Börde.

Die als SuedOstLink+ bezeichnete Leitung wird je nach möglicher Elbquerung als Erdkabel durch unseren Landkreis gezogen.

Im Anschluss der Sitzung gab es ein Pressegespräch.

Die Neuinvestition in die Kälberhaltung der AeG e G Pretzier wurde in Augenschein genommen.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Sommergespräch mit Landrat Michael Ziche

Der Kreisvorstand traf sich zu seinen jährlich Sommergespräch mit Landrat Michael Ziche in der Agrarprodukte Dambeck eG.

Landrat und Berufsstand tauschten sich zu vielfältigen Themen aus.

Die Mähdruscharbeiten sind bis auf Restflächen geschafft und die Ernteergebnisse im dritten Jahr in Folge nur unter dem langjährigen Durchschnitt, berichteten die Praktiker.

Damit war gleich ein Punkt gesetzt: das Wasser.

Auf der eine Seite wieder ein Jahr, wo die Natur mit wenig Wasser umgehen muss und auf der anderen Seite der Anspruch der Landwirte, die Feldkulturen mit Beregnung zu stabilen Erträgen und Qualitäten führen zu können.

Das Antragsverfahren einer wasserrechtlichen Erlaubnis, die Befristung einer solchen, die hohen Entnahmemengen der umliegenden niedersächsischen Landkreise und die Chancen einer Wasserrückhaltung wurden aus mehreren Blickwinkeln diskutiert.

Angesprochen wurde von den Landwirten die aktuellen Straßenerneuerungsmaßnahmen und Brückensperrungen, die die Erntearbeiten und die Abfahrt von Ernteprodukten sehr erschweren.

Photovoltaikstrom von großen Feldflächenanlagen im Spannungsfeld zwischen  Bodenschutz und stabilen Einnahmequellen, die nitratsensiblen Gebiete innerhalb der Düngeverordnung, der Wolf, Tierschutzaspekte, die Fachschulklasse Ökologischer Landbau, Grundstücksverkehr und Agarstruktur waren weitere Gesprächsthemen.

Wie sich die Situation mit der Corona Pandemie weiter entwickelt wird auch Einfluss auf Marktentwicklungen für Landwirtschaftsprodukte haben.

Behördliche Begleitung und gesunder Menschenverstand werden gefragt sein, denn Homeoffice für die Tierbetreuung wird es nicht geben.

Text + Foto: A. Jacobs, BV AMK SAW e. V.