Kühe melken geht nicht im Homeoffice

Auch für die Landwirte hat sich das Leben von heute auf morgen mit den Einschränkungen im Zuge der Corona- Situation nicht nur im privaten Bereich, sondern auch in der Arbeitswelt verändert.

Homeoffice ist in anderen Branchen eine Option, um am Ball zu bleiben.

Die Abläufe und Kreisläufe in der Landwirtschaft lassen den Bauern aber diesbezüglich keine Wahl. Die Arbeit muss vor Ort, immer mit dem Augenmerk auf den persönlichen Schutz, erledigt werden.

Die rund 22.000 Milchkühe im Landkreis nehmen es gelassen.

Zweimal täglich begeben sie sich auf den Weg zu den Melkanlagen und werden von den Melkern betreut, wie eh und je. Die heimische Rohmilch gelangt zur weiteren Verarbeitung in die Molkereien und sichert den Nachschub für alle Milchprodukte.

Homeoffice ist hier keine Option, um anfallenden Arbeiten zu erledigen.

Die vergangenen Wochen haben uns allen vor Augen geführt, welchen Stellenwert die Landwirtschaft im eigenen Lande hat.

Ein mulmiges Gefühl macht sich breit, wenn Milch oder Mehl in den Regalen nicht kontinuierlich zu finden sind.

Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft und Verbraucher sind auf eine funktionierende Logistik angewiesen.

Die steht aber gehörig unter Stress.

Geschlossene Restaurants einerseits, eine starke Nachfrage im Einzelhandel andererseits haben die Warenströme plötzlich und tiefgreifend verändert, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Bauernverbandes. Der DBV hat einen Statusbericht für die Agrarmärkte im Lichte der Corona-Krise erstellt, der auf der Homepage des DBV einzusehen ist.

Foto: A. Jacobs – BV AMK SAW e. V., Text: A. Jacobs, PM – DBV e. V.

Portal zur Anmeldung von Saisonarbeitern für die Betriebe gestartet

Der Deutsche Bauernverband hat ab sofort die Webseite https://saisonarbeit2020.bauernverband.de freigeschaltet. Auf dieser Seite müssen die Betriebe die konkreten Einreisedaten ihrer Saisonarbeiter aus Osteuropa anmelden, die mit dem Flugzeug nach Deutschland kommen. Diese Daten werden an die Bundespolizei weitergeleitet, so dass die Einreise erfolgen kann. Die Webseite wurde nach den Vorgaben der Ministerien und der Bundespolizei erstellt.

Vor der Anmeldung müssen die landwirtschaftlichen Betriebe selbstständig die Flüge für ihre Saisonkräfte organisieren. Eine Zuteilung von Seiten des Deutschen Bauernverbandes ist nicht vorgesehen; das Portal übernimmt lediglich die Anmeldung und Weitergabe der Informationen an die Bundesbehörden.

Entscheidend ist, dass die mit dem Robert Koch-Institut abgestimmten Vorgaben des Bundesinnenministeriums und des Bundeslandwirtschaftsministeriums eingehalten werden, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.

Dazu gehören unter anderem ein Gesundheitscheck der Mitarbeiter bei ihrer Einreise und eine faktische Quarantäne in den ersten 14 Tagen des Aufenthaltes.

Weitere Fragen und Antworten zum Verfahren sind in einem FAQ auf der angegebenen Webseite ersichtlich.

Foto: BV AMK SAW e. V.  und Text: PM DBV e. V.

Beschluss des Bundesrates zur Novelle Düngeverordnung trotz massiver Proteste der Bauern

Mit knapper Mehrheit hat sich der Bundesrat auf seiner Sitzung am 27. März für die

Novellierung der Düngeverordnung ausgesprochen.

Der landwirtschaftliche Berufsstand hat die Politik immer wieder darauf hingewiesen, dass die Düngeverordnung auch in der Praxis funktionieren muss.

Für die Landwirte sind langfristige und praxistaugliche Lösungen wichtig, bei denen Landwirtschaft und Gewässerschutz in Kooperation stattfinden.

Olaf Feuerborn, Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V.: „Landwirtschaftliche Betriebe müssen weitere drastische Einschränkungen hinnehmen, unabhängig davon, ob sie die Messwerte verursacht haben.“

Ein Gutachten aus Niedersachsen legt offen, dass die Auswahl, Auswertung und die technische Beschaffenheit der Nitratmessstellen in Niedersachsen an nahezu allen Messstellen gravierende Mängel aufweisen.

„Bund und Länder sind jetzt gefordert, vor dem Hintergrund der anstehenden Verwaltungsvorschrift zur Düngeverordnung die fachlichen Grundlagen für die Abgrenzung der nitratsensiblen Gebiete sowie das zugrundeliegende Messnetz zu überprüfen, die offensichtlichen gravierenden Mängel auszuräumen und europäische Vergleichbarkeit herzustellen“, so Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes.

Foto: A. Jacobs – BV AMK SAW e. V. und Text: PM – BV Sachsen-Anhalt e. V. + Deutscher Bauernverband e. V.

Corona Virus und landwirtschaftliche Produktion

Sachsen-Anhalt hat im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus die Einschränkungen für die Bevölkerung präzisiert.

Wie in der Pressemitteilung 135/ 2020 der Staatskanzlei aufgeführt hat das Kabinett eine zweite Corona Eindämmungsverordnung beschlossen.

Bis Sonntag, 19. April, soll das öffentliche Leben in Sachsen-Anhalt weitgehend ruhen, um die Verbreitung des Virus möglichst zu verlangsamen.

Die Versorgung mit Lebensmitteln wird von den Menschen mit Sorge betrachtet und stellt in der Tat eine große Herausforderung dar.

Die Kette von Vorleistungs- und Zulieferungsbereich, landwirtschaftlicher Erzeugung, Lebensmittelverarbeitung, Logistik, Handel und Verkauf gehört zur systemrelevanten Infrastruktur.

Landwirte sind derzeit auf den Feldern mit der Pflege der stehenden Feldkulturen und der Vorbereitung zur Aussaat und Pflanzung der Sommerkulturen beschäftigt.

In den Betrieben mit Tierhaltung steht die Versorgung der Nutztierbestände an vorderster Stelle.

Mögliche Erkrankungen und auch Quarantäneregeln können im Landwirtschaftsbereich weitreichende Konsequenzen haben.

Darum sind Landwirte auf flankierende Maßnahmen angewiesen, die sich täglich erweitern und ändern.

Beispielsweise entstehen Plattformen zur Vermittlung von Arbeitskräften für Saisontätigkeiten, da die Einreise von ausländischen Saison Arbeitskräften derzeit beschränkt ist.

Arbeitszeitliche Regelungen und Änderungen bei Hinzuverdienstgrenzen sind auf dem Weg, Liquiditätssicherungsdarlehen für Unternehmen der Landwirtschaft werden bereitgestellt.

Auf der Homepage des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt www.bauernverband-st.de

ist ein FAQ für Landwirte zu finden.

Auf den Seiten des Deutschen Bauernverbandes www.bauernverband.de sind Informationen zu Corona Virus und Landwirtschaft zusammengestellt.

Foto: Screenshot DBV, Text: A. Jacobs – BV AMK SAW e. V.

Zukunftskommission Landwirtschaft auf den Weg gebracht

Vorschläge an Kanzlerin Merkel übergeben

Gemeinsam haben Vertreter des Deutschen Bauernverbandes und von „Land schafft Verbindung Deutschland“ (LsV) Vorschläge für die Gestaltung einer „Zukunftskommission Landwirtschaft“ an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben.

Bundeskanzlerin Merkel und Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner haben ihre Bereitschaft erklärt, diese Kommission auf den Weg zu bringen und sind dabei im Grundsatz dem Organisationsvorschlag von DBV und LsV gefolgt. Die Besetzung der Kommission soll auf drei gleichgewichteten Säulen basieren: Landwirtschaft, Wissenschaft und Beratung sowie andere gesellschaftliche Gruppen, darunter vor allem der Verbraucher, Natur- und Umweltschutz. Die Bundesregierung wird die Mitglieder des Lenkungskreises berufen. Das Sekretariat der Kommission soll vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wahrgenommen werden.

Weitgehend einig war man sich auch bei den Themen, die die Zukunftskommission bearbeiten soll: Wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft, Landwirtschaft und Umwelt, Klimaschutz, Tierhaltung und Zukunft der Agrarpolitik. Die Kommission soll zu diesen Themenbereichen Empfehlungen an die Politik erarbeiten und möglichst im Sommer 2020 ihre Arbeit aufnehmen.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, strebt mit dieser Kommission einen gesellschaftlichen Konsens an: „Unser Vorschlag soll Dialog, Sachlichkeit und Verbindlichkeit in die öffentliche Debatte über Landwirtschaft und Ernährung bringen, auch und gerade um den landwirtschaftlichen Betrieben eine klare Perspektive für die Zukunft zu geben.“

An diesem Treffen nahmen neben der Bundeskanzlerin, auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, der Präsident und der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied und Bernhard Krüsken, sowie die Sprecher von „Land schafft Verbindung Deutschland“, Dirk Andresen und Sebastian Dickow, teil.

Text: Pressemitteilung DBV vom 19.03.2020 u. Foto: Denzel/Bundespresseamt

Geplante Beratungen im Drömling entfallen

Die für heute, 16.März 2020, geplanten Veranstaltungen im Rittersaal der Sumpfburg Oebisfelde entfallen.

Es standen die Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft zum Erhalt der Kulturlandschaft und des Eigentums im Drömling e. V. sowie eine Informationsveranstaltung zur aktuellen Entwicklung in Biosphärenreservat Drömling auf dem Programm.

Aus der Biosphärenreservatsverwaltung sollte es Informationen zur Entwicklung einer Dachmarke Drömling sowie zur Landwirtschafts- und Naturschutzberatung als neue Arbeitsaufgabe in der Biosphärenreservatsverwaltung geben.

Zu diesen beiden Punkten hatte sich der Vorstand der IG Drömling bereits im Vorfeld informiert.

Heute sollten die Inhalte mit weiteren Landwirtschaftsbetrieben diskutiert werden.

Text und Foto:  Annegret Jacobs – BV AMK SAW e. V.

Runder Tisch Insektenschutz beim BMEL

Anlässlich des Runden Tisches Insektenschutz im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit Landwirtschaftsministerin Klöckner und Umweltministerin Schulze fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, einen kooperativen Weg beim Insektenschutz: „Insektenschutz geht nur mit uns Bauern, nicht gegen uns. Priorität muss sein, die Förderfähigkeit von Maßnahmen zum Insekten- und Naturschutz zu erhalten. Diese würden durch ordnungsrechtliche Verbote ausgehebelt werden. Naturschutzrechtliche Unterschutzstellungen schaffen allenfalls Anreize, dass solche Biotope erst gar nicht entstehen. Das wäre der falsche Weg.“

Hintergrund: Das Aktionsprogramm Insektenschutz wurde am 04. September 2019 im Bundeskabinett verabschiedet. Seitens der Bundesregierung wurden die betroffenen Verbände nicht angehört und auch der Deutsche Bundestag nicht einbezogen.

Kritikpunkte des DBV ist der Vorrang von Ordnungsrecht und Verboten statt Kooperation und Förderung.

Der gesetzliche Biotopschutz für artenreiches Grünland ist einer der Hauptkritikpunkte.

Des Weiteren wurde bemängelt, dass wichtige Gefährdungsursahen wie Mobilität, Klimaveränderungen, Windenergie, Flächenverbrauch oder zunehmende Bebauung unzureichend berücksichtigt wurden.

Text : PM DBV +  Annegret Jacobs – BV AMK SAW e. V.  und Foto: Annegret Jacobs – BV AMK SAW e. V.

Arbeitgeber auf Nachwuchssuche auf der 13. Ausbildungsmesse

Die Suche nach geeignetem Nachwuchs ist in allen Branchen ein präsentes Thema.

Die Firmen müssen sich als attraktive Arbeitgeber darstellen und tun es auch.

Geschätzte tausend Besucher haben sich am Samstag auf der 13. Ausbildungsmesse in der Sporthalle der Berufsbildenden Schule in Salzwedel und auf dem „Tag der offenen Tür“ der Schule umgesehen.

Eltern und Schüler nutzen ausgiebig die Möglichkeit, um sich bei rund achtzig Unternehmen und Institutionen über die zahlreichen Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren.

Die Standbetreuer hatten viele Fragen zu beantworten: Was sind wichtige Ausbildungsinhalte?, welche Ausbildungsvergütung wird bezahlt?, wie sind die Arbeitszeiten?, wo ist die zuständige Berufsschule?, wie sehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt aus?

Auf dem Gemeinschaftsstand vom ALFF Altmark und dem Kreisbauernverband wurden Fragen zu den Berufen Landwirt, Tierwirt und Fachkraft Agrarservice beantwortet. Es wurde darauf hingewiesen, wie wichtig es ist ein Betriebspraktikum im Vorfeld der Berufsentscheidung zu absolvieren, um seine eigenen Vorstellungen mit der Realität in Einklang zu bringen.

Ein kurzes Fazit:

Wer auf der Suche nach einer Ausbildung ist, der hat in der Altmark die vielfältigsten Chancen.

Nach der Ausbildung bestehen viele Möglichkeiten als Fachkräfte in den Unternehmen zu arbeiten oder nach einer weiteren Qualifizierung in die Betriebe zurück zu finden.

Text und Foto:  Annegret Jacobs – BV AMK SAW e. V.

Bauernverband auf der 13. Ausbildungsmesse am 22. Februar 2020 in der BBS in Salzwedel

Der Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V. wird am Samstag gemeinsam mit dem ALFF Altmark für die Berufe in der Landwirtschaft und ganz speziell für den Landwirt, den Tierwirt und die Fachkraft Agrarservice einen Stand auf der diesjährigen Ausbildungsmesse haben.
Im Übergang zwischen Ausstellung in der Sporthalle und Tag der offenen Tür in der Berufsschule werden junge Fachleute mit ihren Traktoren zu finden sein, die Auskunft über ihren Berufsstand geben.
Von 9.00 bis 13.00 Uhr stellen ca. 80 Unternehmen und Institutionen im Gebäude und der Sporthalle der Berufsbildenden Schulen in Salzwedel ihre Ausbildungsangebote vor.
Die Ausbildungsmesse ist eine gute Gelegenheit, sich gezielt über die regionalen Angebote, die Ausbildungsmöglichkeiten, Ausbildungsvoraussetzungen, Berufswege, Verdienstmöglichkeiten und Chancen auf einen Arbeitsplatz zu informieren.
Die Landwirtschaft konkurriert dabei mit zahlreichen anderen Berufsbranchen um die Gunst der zukünftigen Auszubildenden. Dabei haben die ca. 80 Ausbildungsbetriebe, die über den ganzen Altmarkkreis verteilt sind, in denen hauptsächlich Landwirte, Tierwirte und Fachkräfte für Agrarservice ausgebildet werden, einiges zu bieten.

Text : Katy Kühn – BV AMK SAW e. V., Foto: BV AMK SAW e. V.

Kampagne sorgt für Frust unter den Landwirten

Es dürfte an keinem Bürger vorbei gegangen sein, dass die Landwirte auf der Straße dafür gekämpft haben nicht länger der Buhmann der Nation zu sein.

Die Anforderungen an die Bauern steigen und steigen, der Markt verlangt billig und billiger. Da läuft eine Entwicklung aus dem Ruder. Nachhaltiges, regionales Wirtschaften kann so nicht funktionieren.

Viel Verständnis für ihre Sorgen haben die Landwirte geerntet, die übrigens auch vor EDEKA Märkten mit ihren Traktoren standen und Gespräche geführt haben.

Nun prangt Otto auf großen Plakaten und verkündet für EDEKA, wie schön es ist, die niedrigsten Preise zu haben.

Feingefühl und Gespür für die Situation sieht anders aus. Die Bauern sind sauer, zu Recht.

„Großhirn an Faust ballen“, so einst der Spruch von Otto und heute passend für die Reaktion der Bauern.

Die Werbetexter hätten besser getan, dafür zu werben, dass es auch in vielen ländlichen Bereichen Märkte gibt und die Regionalität von Produkten als Vorteil auf dem Vormarsch ist.

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Pressemitteilung: DBV-Präsident kritisiert EDEKA scharf

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, kritisiert die Werbekampagne von EDEKA zum 100. Geburtstag scharf: „Wir haben kein Verständnis dafür, dass Edeka zu seinem Jubiläum nichts anderes als „der niedrigste Preis“ einfällt. Hier sollen hochwertige Lebensmittel verramscht werden. Wertschätzung von Essen und Lebensmitteln erzeugt man damit nicht. Qualität und Nachhaltigkeit, oder Zusammenarbeit in der Lieferkette bringt man so nicht nach vorne. Das Bundeskartellamt sollte dringend überprüfen, ob EDEKA erneut seine Marktmacht mit missbräuchlichen Methoden ausnutzt, um seine Werbeziele zu erreichen“.

Text und Foto:  Annegret Jacobs – BV AMK SAW e. V., sowie PM des DBV