Kreisbauernverband Stendal e. V.

Tanneberger: Alles grün und eitel Sonnenschein?

Über aktuelle Herausforderungen für die Landwirtschaftliche Unternehmensführung sprach Professor Dr. Thomas Tanneberger auf der Mitgliederversammlung des Kreisbauernverbandes Stendal.

Die Menschen entfremden sich immer mehr von der Landwirtschaft, stellte er eingangs dar.

Eine diffuse Unzufriedenheit in einer komplexen Welt macht sich bemerkbar.

Aber Achtung, sie sind auch ein Geschäftsfeld in unserer Gegenwart geworden.

Die Vorbehalte gegenüber dem System der Agrarzahlungen und das Unbehagen gegenüber den Produktionsmethoden wachsen.

Mit weniger Fachwissen möchte man aber dennoch gesellschaftliche Vorstellungen geltend machen.

Ein Beispiel: Es wird ab 2026 eine freiwillige zusätzliche Öko-Regelungen für Milchviehbetriebe mit Weidehaltung geben.

Eigentlich positiv. Aber mit der Vorschrift versehen, wenn eine Kuh länger als drei Tage krank ist, muss ein „Krankenschein“ vom Tierarzt da sein.

Da lässt die Kontrollbürokratie grüßen, so Tanneberger.

Der Professor für Agrarmanagement an der Hochschule Anhalt legte dar, dass die Landwirtschaft einen nie dagewesenen Produktionsschub leistet, angewandte Technologien ständig verbessert werden und der Umweltschutz stärker in den Focus rückt.

Umweltthemen sind leider oftmals ideologisch statt wissenschaftlich bearbeitet und gehen an der Realität vorbei.

Die Volatilität der Märkte, die steigenden Vorleistungspreise und letztendlich die Unternehmensergebnisse zwingen die Betriebe dazu, sich gut aufzustellen.

Das System der Ökoregelungen sei unterfinanziert und Agrarprogramme bieten keinen Anreiz, sondern sind ein kalkulierter Ausgleich, so der Experte.

Er gab den Landwirten mit auf den Weg, nicht bei jeder Entwicklung gleich das Ende zu sehen, sondern nach Chancen und Anpassungsmöglichkeiten Ausschau zu halten.

„Bleiben sie gemeinsam auf dem Weg, um sich gegen Totalverbote jeglicher Art stark zu machen und bei Einschränkungen für einen Ausgleich zu sorgen“, so der Professor.

Denken sie an die Unternehmerische Handlungsfelder Liquidität, Rentabilität und Stabilität.

Foto und Text:  A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Mit feierliche Zeugnisübergabe die Jungfacharbeiter im landwirtschaftlichen Berufsstand begrüßt

36 Jungfacharbeiter erhielten am Freitag im Freizeit- und Eventcenter Salzwedel ihre Berufsabschlusszeugnisse für den Beruf Landwirt/in.

Zum 7. Mal haben die Berufsverbände eine feierliche Zeugnisübergabe und die anschließende Freisprechung organisiert.

Insgesamt haben 66 Jungfacharbeiter ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

Die Fachhochschulreife wurde neben dem Beruf von 8 Absolventen abgelegt.

Frank Wiese, selbst Ausbilder und Vorsitzender des Fachausschusses Berufsbildung im Bauernverband Sachsen-Anhalt moderiete die Veranstaltung.

„Zum Ausbildungsbeginn war der heutige Tag in weiter Ferne“, so der Vorsitzende des Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes Albrecht von Bodenhausen in seiner Festrede.

Das Wort Azubis gehört jetzt anderen, denn sie haben in ihrer Ausbildung die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt, betonte er.

Gert Zender, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, überreichte die Zeugnisse und nahm sich viel Zeit für persönliche Glückwünsche.

Die fünf Besten mit dem Prädikat „sehr gut“ im Abschlussjahrgang 2023 wurden besonders geehrt.

Jasmina Neumann, die zuvor bereits bei der Zeugnisübergabe, der Ehrung als beste Absolventin und bei der Übergabe der Zeugnisse der Fachhochschulreife auf der Bühne stand, brachte den Dank der Absolventen zum Ausdruck.

„Ich danke allen, die dafür gesorgt haben, dass wir heute möglichst viele sind“, betonte die Jungfacharbeiterin.

Sie gab den Ausbildungsbetrieben mit auf den Weg ihren Azubis mehr zuzutrauen.

„Mit etwas Unterstützung können Lehrlinge mehr als die Halle fegen und Steine sammeln“, äußerte sie augenzwinkernd.

Aus der Sicht eines Ausbildungsbetriebes sprach Christian Mahlow von der Landwirtschaftlichen Erzeugergemeinschaft e G Berge.

Gespickt mit kleinen Anekdoten aus der Lehrzeit seines Absolventen sprach er davon, dass die Entwicklung der jungen Menschen von den Ausbildern mit Stolz gesehen wird.

Die Freisprechung nahm Dr. Gerd Heckenberger vom Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle für die Ausbildung in den Agrarberufen vor.

Viele Angehörige, Vertreter der Ausbildungsbetriebe und mit der Ausbildung verbundene Personen verfolgten die feierliche Zeugnisübergabe.

Alle waren sich einig, es war eine würdevolle Veranstaltung, musikalisch begleitet von einem Gitarrenensemble der Kreismusikschule.

Foto und Text: Annegret Jacobs, Bauernverband