Rund um die Milchviehhaltung ging es in einem Pressegespräch in der Agrarerzeugergemeinschaft Pretzier.
Seit einiger Zeit ist dort das Plakat“ Weil wir mehr können“ am Betriebsgelände zu sehen.
Es soll darauf aufmerksam machen, dass zu jeder Milchkuh vor Ort Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Fachwissen und Wertschöpfung gehören.
Gefühlt steht in der Gesellschaft der Wunsch nach regionaler Herkunft von Lebensmitteln ganz oben auf der Liste.
Was kann es Besseres geben, als mit dem vorhandenen natürlichen Grünland Milch zu produzieren?
Die Realität zeigt ein anderes Bild.
Die Anzahl der Milchviehhalter in unserem Landkreis, dessen landwirtschaftliche Fläche zu 25 Prozent aus Grünland besteht, reduziert sich zusehends.
Im Jahr 1998 waren in 185 Betrieben die Milchkühe ein Garant für monatliche Einnahmen. Im Jahr 2020 wird nur noch in 68 Betrieben Rohmilch produziert.
Die Ursachen sind vielschichtig. Letztendlich kann die Entwicklung der Kostenseite durch die Erlöse beim Milchverkauf nur schwer aufgefangen werden.
Die Anforderungen an die Produktion steigen und müssen finanziert werden. Die neue Rohmilchgüteverordnung, Einschränkungen in der Düngung, Verschärfungen bei Tiertransporten und Vorschriften bei der Fütterung und Haltung seien exemplarisch genannt.
Der Milchauszahlungspreis bewegt sich in kleinen Schwankungen auf niedrigem Niveau.
Da ist viel Optimismus gefragt, um die Produktion weiter am Laufen zu halten.
Der Presseartikel ist am 10.08.2021 in der Volksstimme erschienen.
Foto: Volksstimme, Text: A. Jacobs