Gemeinsam mit dem Landrat Steve Kanitz besichtigten die Vorstandsmitglieder das „Lager 72 Wallstawe- Warenhaus und Cafe“.
Betriebsleiter Fred Neuling erläuterte die Philosophie des neuen Geschäftszweiges.
„Auf die Herkunft der Lebensmittel, die zum Teil von der eigenen Scholle und aus der ortsansässigen Rinderhaltung stammen, legen wir großen Wert, so Neuling von der GbR Wallstawe.
Das anschließende Gespräch wurde genutzt, um Sachlagen aus der Praxis in die Verwaltung zu tragen.
Die Praktiker schätzten ein, dass sie bei jetziger Wetterlage noch 8 bis 10 Druschtage brauchen, um die diesjährige Ernte vom Feld zu holen.
Die ca. 100 mm Regen im Juli habe die Erntearbeiten zum Stehen gebracht.
Teilweise steht noch der Raps. Die Strohgewinnung wird schwierig.
Der Niederschlag sei aber ein Segen für das Grünland, den Mais und die Rüben, waren sich die Landwirte einig, die nun mit erschwerten Erntebedingungen und sinkenden Qualitäten umgehen müssen.
Es gab dann genügend Raum, um Probleme anzusprechen.
Die Suche nach qualifizierten Fachkräften sei kräftezehrend. Manch Betrieb hat sich von arbeitsintensiven Produktionszweigen verabschiedet, beispielsweise von der Milchproduktion.
Die zunehmende Bürokratie, lange Genehmigungsverfahren, die komplizierte Agrarantragstellung und das steigende Anlastungsrisiko schwäche die Bereitschaft weiter in die Standorte zu investieren.
Wasser und Landwirtschaft müssen immer gemeinsam betrachtet werden. Von der Allgemeinverfügung, über Feldberegnung bis zum Wasserrückhalt in der Fläche, die Landwirtschaft ist auf Wasser angewiesen.
Die Praktiker forderten, dass Verwaltungshandeln logischer, mehr Ermessenspielräume nutzend und ergebnisorientierter sein müsste.
Landrat Kanitz betonte, dass er die Sorgen verstehen kann.
Er bat darum, konkrete Sachlagen schneller auf den Tisch zu bringen.
Für Probleme herrscht Meldepflicht, so der Landrat.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband