Emissionsminderungsziele bis 2030 und Maßnahmen in der Landwirtschaft

Den ersten Fachvortrag zum Thema Klima im Rahmen der Präsidiumsklausur hielt Bernhard Osterburg, Leiter der Stabstelle Klima und Boden vom Thünen Institut in Braunschweig.

Die Rolle der Landwirtschaft in der Klimapolitik beschrieb er als Verursacher, Betroffener aber auch als Teil der Lösung.

Der Wissenschaftler stellte Datenreihen zur Entwicklung der Treibhausgas Konzentration in der Atmosphäre und der Meeresoberflächentemperatur vor.

„Wir bewegen uns in einem klima- und energiepolitischen Rahmen mit festgelegten Zielen“, so Osterburg mit Blick auf die Maßnahmen zur Erreichung des Sektor-Ziels bis zum Jahr 2030 für die Landwirtschaft im Rahmen des Klimaschutzplans 2050.

Bei den Anpassungsmöglichkeiten nannte er beispielsweise Boden- und Moorbodenschutz, Humusmanagement, Grünlandschutz, Wirtschaftsdüngervergärung und die Stickstoffausnutzung.

Die Aussage, dass der Abbau der Tierbestände einen westlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte, sorgte für Unruhe unter den anwesenden Landwirten.

Jedoch die besondere Rolle der Landwirtschaft bei der Sicherung der Ernährung und das Risiko von Produktionsverlagerungen werden bei der weiteren wissenschaftlichen Begleitung des Themas mit in die Waagschale getan, so Osterburg.

In einem Folgevortrag stellte Frau Dr. Franziska Kersten effektive Klimaschutzmaßnahmen aus der Sicht des Umweltbundesamtes dar. Hauptfocus war auch hier die Absenkung der Tierbestände aber auch die Vermeidung der Verschwendung von Nahrungsmitteln.

In der Diskussion zu beiden Redebeiträgen wurde deutlich, dass es eine schwierige Aufgabe ist, Klimaschutz, Landwirtschaft und Ernährungssicherung für die Zukunft zu entwickeln.

Die Betrachtung zu internationalen Handelsströmen mit Agrarrohstoffen- oder Produkten ist dabei eine zusätzliche Herausforderung.

Foto: BV Sachsen-Anhalt e. V.  + Text: A. Jacobs, BV AMK SAW e. V.