Rund fünftausend Bauern sowie Fuhrunternehmer, Handwerker, Gastronomen und viele weitere Personen, die die Wirtschaft am Laufen halten, haben sich gestern Vormittag auf dem Domplatz in der Landeshauptstadt Magdeburg zu einer Protestkundgebung getroffen.
Initiiert von den Landwirten, die mit den geplanten Einsparungen im Bundeshaushalt nicht einverstanden sind, haben sich mehr als tausend Traktoren und weitere Fahrzeuge auf den Weg gemacht, um ihrer Wut öffentlich Ausdruck zu verleihen.
Schnell war bei den Redebeiträgen aus den Agrarvereinigungen klar, dass der geplante Wegfall der Agrardieselrückvergütung für die Land- und Forstwirtschaft eigentlich nur das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Schon viel zu lange fühlen sich die Landwirte gegängelt, bevormundet und von der Politik unverstanden. Es fehlen eindeutige Signale, um die Landwirtschaft in den Dörfern zu erhalten und somit die heimische Produktion von Lebensmitteln als Grundanliegen der Gesellschaft zu sehen.
Dabei sind Ackerbau und Tierhaltung nur der Anfang einer langen Kette, die sich mit Handel, Transport, Veredelung, Verkauf und Genuss fortsetzt.
Bei den Redebeiträgen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten war die Unterstützung für die Landwirtschaft zu hören, aber auch der Tenor: Wir wollen in diesem Land leben, produzieren und arbeiten, aber die Rahmenbedingungen passen nicht.
Die erwürgende Bürokratie ist dabei der kleinste gemeinsame Nenner, neben den Energiepreisen, der LKW-Maut, der Suche nach Fachkräften oder den steigenden Kosten bei den Betriebsmitteln.
Es fehle in diesem Land die Perspektive für das Unternehmertum im Mittelstand.
Landwirte der jungen Generation berichteten von ihren Sorgen, einen tragfähigen Betrieb am Laufen zu halten.
Die Vertreter von Bäckern, Fleischern, Bauunternehmern und Transporteuren plagten dieselben Sorgen, war im Originalton von den Zuhörern in der eisigen Kälte zu hören: Sollen wir der nächsten Generation zumuten, den Betrieb zu übernehmen?
Die Redebeiträge richteten sich auf notwendige Veränderungen, die im Kern der Stärkung der Wirtschaft dienen sollten, um das Zusammenleben unserer Gesellschaft zu finanzieren.
Wer sich mit diesen Botschaften auf die Bühne gewagt hat, der bekam die Zustimmung von den fünftausend anwesenden Menschen.
Bleibt zu hoffen, dass die Botschaft, wir brauchen eine starke mittelständische Wirtschaft, auch bei den führenden Politikern unseres Landes ankommt.
Foto und Text: Annegret Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.