Mit einer feierliche Zeugnisübergabe wurden am Freitag voriger Woche die Jungfacharbeiterinnen und Jungfacharbeiter im landwirtschaftlichen Berufsstand begrüßt.
Letzten Freitag wurden 39 Berufsabschlusszeugnisse im Freizeit- und Eventcenter Salzwedel für den Beruf Landwirt/in überreicht.
Ein junger Mann bekam sein Zeugnis für den Abschluss als Fachpraktiker in der Landwirtschaft und eine junge Frau nahm als Milchwirtschaftliche Laborantin ihr Dokument entgegen.
Dankesworte, Blumen, glückliche Gesichter und Umarmungen waren die Begleiter dieser letzten gemeinsamen Veranstaltung, bevor sich die Wege trennen.
Zum 8. Mal hatten die Berufsverbände die Veranstaltung organisiert, die von einem Gitarrenensemble der Kreismusikschule begleitet wurde.
Insgesamt haben 55 Jungfacharbeiter ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Die Fachhochschulreife wurde neben dem Beruf von 2 Absolventen abgelegt.
Für das Prädikat „sehr gut“ im Abschlussjahrgang 2024 wurde Lucas Niemeyer geehrt, der seine Ausbildung in der Agrargenossenschaft Bonese e. G. absolviert hat.
Frank Wiese, selbst Ausbilder und Vorsitzender des Fachausschusses Berufsbildung im Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V. moderiete die Veranstaltung, auf der viele Angehörige, Vertreter der Ausbildungsbetriebe und mit der Ausbildung verbundene Personen anwesend waren.
„Es wird nie langweilig in dem Beruf, den sie gewählt haben“, so Dr. Andreas Tyrpe vom Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, bei seinen Grußworten.
„Sie haben unter Beweis gestellt, dass sie etwas zu Ende bringen können“, so der Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e. V. Olaf Feuerborn in seiner Festrede.
Er ging darauf ein, dass Jungfacharbeiter noch in ihrer Schulausbildung waren, als das soziale Leben im Zuge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona – Pandemie stoppte.
Schulschließungen, Homeschooling und Kontaktbeschränkungen waren Begleiter ihres Lebens in der Übergangshase von der Schulausbildung bis hinein in das erste Jahr der Berufsausbildung, blickt er zurück.
Er bezeichnete das heutige Zeugnis als ein „Puzzelstein“ dafür, dass die jungen Leute in der Lage sind sich den Herausforderungen zu stellen und Gestalter ihres eigenen Lebensweges zu werden.
Jana Wodetzki beleuchtete aus der Sicht der Azubis mit kleinen Anekdoten die vergangene Schul- und Ausbildungszeit.
Aus der Sicht eines Ausbildungsbetriebes sprach Henry Hartmann von der Produktivgenossenschaft Altmark e G Neuferchau.
„Werden Sie ein tüchtiger, zuverlässiger und gewissenhafter Berufskollege“, legte Tim Reimann, Mitglied des Berufsbildungsausschusses, den jungen Menschen ans Herz.
Er sprach die jungen Damen und Herren zum Ende der Veranstaltung von den Verpflichtungen der Lehrzeit los.
Foto und Text: Annegret Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Die Arbeitsgruppe Moorbodenschutz des sachsen-anhaltinischen Umweltministeriums hatte verschiedenste Akteure zum ersten Fachtag “Moore und Moorbodenschutz“ nach Magdeburg geladen.
Am Vormittag stand die Nationale Moorschutzstrategie und der Moorschutz im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz im Focus.
Berichtet wurde ebenfalls zur Flächenkulisse in Sachsen-Anhalt und zum begleitenden Moormonitoring.
Vom Thünen Institut befinden sich in unserem Landkreis zum Monitoring Versuchsstandorte im Drömling und im Cheiner Torfmoor.
Henry Hartmann, Geschäftsführer der Produktivgenossenschaft Altmark e G Neuferchau, hatte am Nachmittag die Gelegenheit, aus der Sicht eines Landnutzers die Herausforderungen und Erfolge bei der Umsetzung von Moor-Revitalisierungsprojekten zu berichten.
Der Betriebsleiter aus dem Drömling zog eine nüchterne Bilanz: Zu den größten Herausforderungen gehört es, die Landwirtschaft im Gebiet zu halten und Wertschöpfung von der Fläche zu generieren, d.h. letztendlich Produkte am Markt zu verkaufen.
Die Betriebe mussten ihre Bewirtschaftung an die extensive Produktionsweise auf den geschützten Moorstandorten anpassen.
Die Milchviehhaltung im Drömling ist fast völlig verschwunden. Erste Erfolge stellen sich im Rahmen der Regionalentwicklung mit der Haltung von extensiven Rinderrassen ein.
Der Umgang mit dem Gebietswasserhaushalt im Jahresverlauf, besonders in nassen Jahren, zu agrotechnisch wichtigen Terminen und zu fördertechnisch vorgegebenen Terminen ist immer eine Herausforderung.
Aus seiner Sicht wird Moorbodenschutz ganz ohne Landwirtschaft nicht funktionieren.
Soll die Landbewirtschaftung im Gebiet erhalten bleiben, so ist dauerhaft ein gesellschaftlicher Einkommensausgleich zu gewährleiten, so sein Fazit.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.
Zum Thema Landwirtschaft sahen sich die FDP-Landtagsmitglieder Johannes Hauser, Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten und Kathrin Tarricone, Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt, in der Produktivgenossenschaft Altmark e G Neuferchau um.
Der Betriebsleiter Henry Hartmann legte die Eckdaten des Betriebes dar.
Bei einem Rundgang von der Kälberhaltung, der Färsenaufzucht, der Schweinemast über die Biogasproduktion bis hin zur Trocknung von Erntegut und der Wärmeversorgung von 70 Haushalten des Dorfes gab es viele Gesprächsansätze.
Die Sicherung der Ernährungs- und Energieversorgung spielten dabei eine zentrale Rolle.
In der Praxis haben politisch festgelegten Rahmenbedingungen von der Drosselung der Produktion im Biogasbereich bis hin zur Stilllegung von Flächen sowie Einschränkungen bei der Düngung und im Pflanzenschutz bisher noch eine bremsende Wirkung.
Die Junglandwirteförderung, die weitere Ausweisung von Roten Gebieten und die Ausgestaltung der Programme der zweiten Säule der Agrarförderung für natursensible Gebiete, wie den Drömling, wurden besprochen.
Eine zentrale Rolle für die Sicherung von Erträgen spielt die Wasserversorgung.
So wird derzeit eine Studie zur Stabilisierung des Wasserhaushalts im Drömling durch die Wasserüberleitung aus dem Mittellandkanal vergeben, war von den Politikern zu hören.
Im Land wird an einer Novellierung des Wassergesetzes gearbeitet.
Eine Besichtigung der Feldkultur Durchwachsene Silphie und ein Blick in den Drömling zu dem Moordammkulturen rundete den Besuch ab.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.