Wasser spielte die Hauptrolle auf einer Gesprächsrunde im Kunsthaus Salzwedel, zu der die Heinrich Böll Stiftung und der BUND geladen hatten.
Für die aktiven Landwirte hatte Carsten Niemann, Ökobauer aus Ritzleben, im Podium Platz genommen.
Er legte dar, dass für die Feldwirtschaft das Wasser existenziell ist, denn ein Betrieb lebt vom Verkauf seiner Produkte am Markt.
Für seine Produktion von Ökokartoffeln habe er eine wasserrechtliche Erlaubnis zur Feldberegnung, aber das Prozedere ist aufwendig und behördlicherseits mit engen Vorgaben versehen, so der Landwirt.
Derzeit stehen die Kulturen gut im Feld, aber die Trockenheit ist schon zu spüren.
Im Wasserrückhalt in der Fläche wird eine Möglichkeit gesehen, die Altmark vor der Austrocknung zu schützen.
Derzeit wird an der Novelle des Wassergesetzes gearbeitet, um wieder Staumöglichkeiten zu schaffen, so MdL Dorothea Frederking.
Im politischen Gerangel werden dabei die in der EU-Wasserrahmenrichtlinie vorgeschriebene Durchgängigkeit mit dem Einstau kollidieren.
In der Wiedervernässung ehemaliger Moorstandort wird Potenzial gesehen, das Wasser zu halten, nur es müsste dazu genügend Wasser im Dargebot sein.
Von einer wirklichen Kaskadennutzung von Wasser aus vorgelagerten Prozessen sind wir weit entfernt, denn entweder gibt es schlichtweg kein anfallendes Prozesswasser oder die Vorschriften der EU sind nicht erfüllbar.
Für die Landwirte gibt es nur kleine Stellschrauben, um dem Wassermangel betriebsindividuell etwas dagegen zu setzten, wie beispielsweise Sortenwahl, Fruchtfolgegestaltung, Bodenbedeckung oder Bodenbearbeitung.
„Aber wenn in der Hauptvegetationsphase keine Niederschläge fallen, liegen bei uns Landwirten die Nerven blank“, so Niemann.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.