Landwirtschaft und Grundgesetzänderung

Zukunftskonzept für die deutsche Landwirtschaft vorgestellt: Grundgesetzänderung gefordert

„Wir wollen unsere Vorstellungen zur Zukunft der Landwirtschaft darlegen und diskutieren“, so Präsident Rukwied im Rahmen einer digitalen Veranstaltung am 21. April 2021.

„Ziel ist es der nächsten Generation an Landwirten eine Perspektive zu geben, denn viele zweifeln inzwischen an der Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft in Deutschland“, so der Präsident.

Das Zukunftskonzept soll den Grundpfeiler für eine neue Partnerschaft zwischen Ernährung und Landwirtschaft setzen.

Zwei Impulsvorträge umrissen die derzeitige Situation.

Dr. Werner Schnappauf, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung, sieht die Landwirtschaft von einer Vielzahl von Anforderungen umgeben, die oftmals die Branche direkt in eine Zwickmühle setzen.

Wenn sich die Gesellschaft strategisch neu ausrichten will, werden klare Wegweiser gebraucht, auch für die Landwirtschaft.

Albrecht von Lucke, Publizist und Politologe, legte dar, dass es mit dieser Partnerschaft allein nicht getan ist.

Die Gesellschaft muss mit einbezogen werden. Nach dem Reden muss auch aktives Handeln folgen.

„Es wird spannend, wenn die Gesellschaft festlegt, was sie den Bauern zahlen will, um ihre vielen Wünsche erfüllt zu bekommen“, so von Lucke.

Das Zukunftskonzept des Deutschen Bauernverbandes bietet vier Vorschläge, wie sowohl Landwirte als auch Bürger und Verbraucher neues Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der so wichtigen Branche gewinnen können.

Ziel des Konzeptes ist es, offene Diskussionen über die Zukunft von Landwirtschaft und Ernährung auf nationaler Ebene anzustoßen und dabei alle Akteure – Gesellschaft, Politik, Verbraucher und Landwirtschaft – zu beteiligen.

Der Vorschlag beinhaltet unter anderem eine Grundgesetzergänzung in Artikel 20a, um diesen mit den Zielen Ernährungssicherung und Klimaschutz zu ergänzen.

Zudem wird vorgeschlagen, die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) grundlegend zu erweitern und die Mittel dafür aufzustocken.

Weitere Ziele sind eine verbindliche Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für nachhaltig erzeugte, heimische Produkte und eine gesetzliche Festlegung, dass zusätzliche flächenbezogene Anforderungen an mehr Biodiversität in der land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung prioritär freiwillig umgesetzt und dauerhaft honoriert werden.

Bauernverbandspräsident Rukwied ist angesichts der zahlreichen Herausforderungen überzeugt, dass dieses Konzept ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Landwirtschaft sein kann.

Das Zukunftskonzept des DBV finden Sie hier: https://www.bauernverband.de/dbv-positionen/positionen-beschluesse/position/zukunftskonzept-2021

Foto: A. Jacobs, Text : A. Jacobs/ PM DBV