Wolf

Wolfsgipfel des Deutschen Bauernverbandes -Medienecho bis in die Tagesschau

Anlässlich des Wolfsgipfels in Berlin fordert der Deutsche Bauernverband die Politik auf, die bisherige Strategie im Umgang mit dem Wolf grundsätzlich zu ändern.

„Es geht nicht um Jagd und wilde Hatz, sondern um ein Bestandsmanagement, dass die Weidetierhaltung in Deutschland weiterhin ermöglicht“, so der Umweltbeauftragte des Deutschen Bauernverbandes, Eberhard Hartelt.

Die Veranstaltung, mit Statements und Diskussion, wurde von vielen Journalisten aufgegriffen und schaffte es bis in die Tagesschau.

Ergebnis der bisherigen Politik sei ein ungebremst wachsender Wolfsbestand, der mittlerweile ein Mehrfaches des günstigen Erhaltungszustandes erreicht hat und im internationalen Vergleich herausragend hoch ist, so ein Fazit des Bauernverbandes.

Gleichzeitig werfen die Weidetierhalter in der Fläche das Handtuch, weil deren Probleme nicht ernst genommen werden.

„Der Wolf ist kein Nischenthema mehr und die Akzeptanz im ländlichen Raum ist nur noch mit Regulierung möglich, so Hartelt.

Damit die Weidetierhaltung nicht verschwindet, fordert der Deutsche Bauernverband:

  1. Meldung des günstigen Erhaltungszustands des Wolfes an die EU-Kommission.
  2. Unverzügliche und unbürokratische Entnahme von „Problemwölfen und -rudeln“ nach geltendem Naturschutzrecht in den Ländern.
  3. ​​​​​​​Ausweisung von wolfsfreien Gebieten, in denen die Ansiedlung des Wolfes verhindert wird.
  4. Festlegung einer Entnahmequote und Schaffung eines Bestandsmanagements nach dem Koalitionsvertrag der Regierungsfraktionen. Die Erfahrungen anderer europäischer Mitgliedsstaaten sollten hierfür berücksichtigt werden.
  5. 1:1 Umsetzung aller Spielräume des europäischen Naturschutzrechts in nationales Recht und Schaffung der Grundlagen für eine Regulierung des Wolfsbestandes im Bundesnaturschutzgesetz und im Bundesjagdgesetz.
  6. Umstufung des Wolfes von Anhang IV zu Anhang V in der FFH-Richtlinie auf europäischer Ebene, da das hohe Schutzniveau nicht mehr geboten ist.
  7. Volle Transparenz über den Wolfsbestand in Deutschland und Umstellung auf ein länderübergreifendes Wolfsmonitoring mit den Nachbarländern.
  8. Überarbeitung des Rissbegutachtungsverfahrens in Anlehnung des niedersächsischen Verfahrens, mit Umkehr der Beweislast und unbürokratischer Auszahlung von Entschädigungen.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband, PM und Positionen DBV

Online Forum des Deutschen Bauernverbandes zum Thema Wolf und Weidetierhaltung

Hat die Weidetierhaltung noch eine Zukunft ist die zentrale Frage, die sich angesichts der steigenden Wolfspopulation und der Zunahme der Nutztierrissen stellt.

Während Vertreter der verschiedensten Weidetierhalter und Vertreter von BMU und BMEL diskutierten, konnten die Teilnehmer online ihr Votum abgeben.

Das Resultat der Umfrage belegt, dass 56 % keine Zukunft für die Weidetierhaltung sehen.

Wie erschreckend, wo doch angeblich die Gesellschaft die Tiere friedlich grasend auf der Weide möchte, wo sie ihre Freiheit genießen und die Landschaft offenhalten.

Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde und landwirtschaftliche Wildtiere lassen sich den Wind durch Wolle und Fell wehen, so hätten wir es gern.

In seinem Impulsreferat legte Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, dar, dass er vor Jahren seine Herde eingezäunt hat, damit sie nicht wegläuft.

„Heute ziehen wir aufwendige Zäune, um die Tiere vor dem Tod auf der Weide zu bewahren“, so der Rinderhalter mit dem Fazit, dass wir bei geschätzten 1.800 Wölfen nicht so weiter machen können wie bisher.

Die Weidetierhalter versuchen mit Herdenschutz, Zaunbau und Schadensausgleich dem Siegeszug des Wolfes etwas entgegen zu setzen.

Sie schätzen diese Instrumente als wichtig ein, fordern aber ein aktives Handeln zur Begrenzung der Wolfspopulation, um das Überleben der Weidetierhaltung zu sichern.

Der Vertreter aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium sieht derweil den Focus auf ein zu errichtendes bundesweites Kompetenzzentrum Weidetierhaltung und Wolf.

Der Vertreter aus dem Bundesumweltministerium sah den guten Erhaltungszustand des Wolfes noch nicht in allen biogeographischen Regionen Deutschlands gegeben.

Somit ist aktives Handeln nicht möglich.

Den berechtigten Sorgen der Weidetierhalter stehen Praxisleitfäden, Forschungsprojekte, Meldungen an die EU-Kommission und bestenfalls die Entnahme von Problemwölfen gegenüber.

Wird das reichen?

Text + Foto: A. Jacobs, BV AMK SAW e. V.