Im Landwirtschaftlichen Unternehmen Tangeln eG fand in dieser Woche das jährliche Sommergespräch zwischen dem Landrat Steve Kanitz und den Vorstandsmitgliedern statt.
Die große Überschrift „Bürokratieabbau“ passte zu vielen Gesprächsinhalten.
Das von einem Betrieb zugearbeitete Thema aus der Praxis von der Zulassung eines Mähdreschers, über das Erlangen einer Ausnahmegenehmigung bis hin zur Erlaubnis für die Durchführung von Großraumtransporten, was in Summe über 180 Tage von Januar bis Juli gedauert hat, sorgte für ausreichend Gesprächsstoff.
Mit der Zuständigkeit in mehreren Behördenebenen kommen pro Mähdrescher 25 Seiten Papier mit den Kosten in Richtung von Tausend Euro zusammen, ohne TÜV.
Das Beispiel machte deutlich, wie verschachtelt Bürokratie ist und wie kompliziert der Rückbau.
Die Praktiker führten schnell weitere Beispiele an, dass Meldungen gleichen Inhalts an verschiedene Behörden gegeben werden müssen und der Sinn sich nicht erschließt.
Verwaltungsvorgänge dauern in der Abarbeitung in der Behörde unendlich lange, betonten die Praktiker.
Landrat Steve Kanitz berichtete mit frischen Eindrücken von der Landkreisversammlung in Stendal.
Auch dort stand das Thema Bürokratieabbau, Verwaltung vereinfachen, Vertrauen stärken mit einer handlungsfähigen Verwaltung vor Ort, auf der Tagesordnung.
Im Gespräch in Tangeln ging es um weitere Aspekte, wie die Vorbereitung des Landkreises auf die Afrikanische Schweinepest oder die Vogelgrippe.
Über den Neubau des Wohnheims für die Azubis, die Finanzierung des Wasserrückhaltes in der Fläche und über anstehende Maßnahmen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, fand ein sehr sachlicher Austausch statt.
Kanitz stellte, auf ausdrückliche Nachfrage des Verbandes, häufige Mängel bei amtlichen Kontrollen vor.
Um künftig Fehler zu vermeiden, sollte Personal gut geschult sein und eine gute Gesprächskultur mit der Behörde gepflegt werden.
Kontrollen sollten auf das nötige Mindestmaß zugeschnitten sein und dem Zweck dienen, Unzulänglichkeiten abzustellen.
Reden kann das Verständnis stärken, wie beim Gedankenaustausch zum Jakobskreuzkraut, den Feldrändern und behördlichen Verwaltungsvorgängen.
Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.