Lindstedt

Schutz des Brachvogels geht nur gemeinsam

Ein gemeinsames Vorgehen von Naturschützern, Landwirten und Jägern ist erforderlich, um die Brutstätten des Brachvogels zu erhalten.

Der große Wiesenvogel brütet im Grünland und hat den vielen Prädatoren und der Landtechnik zur Wiesenpflege in der sensiblen Brutzeit nichts entgegen zu setzen.

„Nur 25 Brutpaare gibt es noch in den Gebieten Drömling, Secantsgraben und Milde“, legte Kreisnaturschutzbeauftrager Hans-Günter Benecke im Gespräch mit Landrat Michael Ziche dar.

Daher wird das Naturschutzprojekt “Großer Brachvogel“ seit Jahren über verschiedene Projektansätze unterstützt.

Benecke lobte die Landwirte für ihre Mithilfe und stellte fest, dass er auf wachsendes Interesse stößt.

Die Grünlandflächen der Bauern werden auf der Suche nach den potenziellen Brutpaaren beobachtet und schließlich werden die Nester durch Umzäunung geschützt.

In diesem Jahr sind 44 Jungvögel geschlüpft, wovon acht als flügge beobachtet wurden.

„Wir sprechen uns vor den Arbeiten auf den Wiesen ab und umfahren die Schutzareale“, so Lars Blaschke von der Agrarproduktion Lindstedt e. G., auf dessen Flächen seit Jahren Maßnahmen erfolgreich laufen.

Auf dem Grünland des Agrarbetriebes brüten jährlich bis zu 7 Paare, meist außerhalb des ausgewiesenen Natura 2000 Gebietes.

Ziel der Schutzmaßnahmen ist es, dass möglichst viele Jungvögel sich auf den Weg in die Küstenregionen machen und vielleicht auch zurück in die Altmark finden.

Einer Pressemitteilung des Landkreises ist zu entnehmen, dass der Brachvogel in der Roten Listen sowohl in Deutschland als auch in Sachsen-Anhalt als vom Aussterben bedrohte Art geführt wird. Dramatische Bestandsrückgänge, allein im ehemaligen Gebiet des Bezirks Magdeburg verdeutlichen die Situation – von ca. 250 Paaren im Jahr 1980 ging die Zahl 1989/90 auf knapp 150 Paare und bis heute auf etwa 50 Paare in ganz Sachsen-Anhalt zurück.

Beim Vor-Ort-Termin auf den Wiesen des Landwirtschaftsbetriebes waren zwar keine Nester mehr zu sehen, aber ein Brachvogel mit seinem langen und stark nach unten gekrümmtem Schnabel, zog wie zum Gruß in sicherer Flughöhe vorbei.

Foto und Text: Annegret Jacobs, mit Bezug PM Altmarkkreis Salzwedel