Mitgliederversammlung: Aktuelle Herausforderungen nach den Bauernprotesten

„Zwischen der Mitgliederversammlung im vorigen Jahr und der heutigen Versammlung liegen 11 Monate und jede Menge Protest und Frust“, begann der Kreisvorsitzende Raimund Punke seinen Bericht.

Er legte dar, was die Vorschläge zum Streichen der Agrardieselrückerstattung und der Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge für eine Protestwelle im ganzen Land ausgelöst hatten.

Bringt mit klugen politischen Entscheidungen den Trecker von der Straße wieder auf den Acker, könnte die Kernbotschaft der Bauern auf einen Nenner gebracht werden.

Leider wurde die Forderung nicht erhört.

Sie verhalte teilweise im politischen Räderwerk.

Der Protest wurde zu einer Plattform vieler Menschen im ländlichen Raum, die ihren Unmut mit übergriffiger Bürokratie, mit schwindender Wirtschaft und mit inflationären Entwicklungen zum Ausdruck bringen wollten.

Es gab für die Bauern kleine Zugeständnisse und der Bürokratieabbau ist zumindest heute noch gedanklich unterwegs.

Weiter führte Punke aus, dass fehlende Investitionen davon zeugen, dass Planungssicherheit und Vertrauen in die Politik nicht gegeben sind.

Der Umbau der Tierhaltung hin zu noch mehr Tierwohl ist politisch sowie gesellschaftlich gewünscht.

Finanziell honorieren wollen dies aber weder die Verbraucher noch die Bundesregierung.

Der Rückgang der Tierhaltung ist leider auch in unserem Landkreis zu verzeichnen, so Punke.

Die Bundesregierung hat mit dem EEG 2023 einen rigorosen Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen beschlossen.

Das kann für einzelne Landwirte Impulse setzen. Aus heutiger Sicht bekommen wir neben dem Zubau an Freiflächenphotovoltaikanlagen und Windenergieanlagen auch noch eine Höchstspannungsleitung einmal längst durch den Landkreis als Erdkabel.

Ob wir auf lange Strecke vom EEG 2023 profitieren, wird sich zeigen, so der Vorsitzende.

Das Auf und Ab der Regeln bei der Produktion von Biogas lässt grüßen, führte er an.

Der Vorsitzende legte die Aktivitäten bei der Nachwuchsgewinnung und bei den berufsständischen Hinweise zu Entwicklungen im Landkreis dar.

Bauernpräsident Olaf Feuerborn vertiefte einige angesprochene Aspekte.

Er lenkte den Focus auf anstehende Aufgaben, beispielsweise der sinnvolle Abbau von Bürokratie, der Erhalt von Pflanzenschutzwirkstoffen und der bedarfsgerechten Düngung.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.