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Landwirtschaft zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Landwirtschaft zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Auf der Präsidiumssitzung des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt  e. V. stand das Thema „Landwirtschaft in Dialog und Öffentlichkeit“ auf der Tagesordnung.

Jens Lönneker, Geschäftsführer der Marktforschungsagentur rheingold salon aus Köln, nahm die Mitglieder und Gäste mit in eine Art psychologische Außensicht auf den Berufsstand.

„Die Landwirtschaft hat sich im Laufe der Zeit immer weiter von der Allgemeinheit entfernt und ist in der Alltagswirklichkeit wenig präsent.“, so Lönneker

Diese Erkenntnis war nicht neu, aber die weiteren Ausführungen haben zum Nachdenken angeregt.

Lönneker sieht in der Landwirtschaft eine perfekte Projektionsfläche, auf der die Sorgen der Menschen gut abzubilden sind.

Mit wenigen Fotos wurde der Zusammenhang deutlich.

Die von uns allen wahrgenommenen Veränderungen in der Natur und ein Foto mit einem modernen Gülletechnik beflügelt das negative Gefühl: Naturzerstörer.

Rationelle Argumente von Kreislaufwirtschaft, Düngebedarfsermittlung, Einarbeitung und Verteilgenauigkeit nutzen wenig, um dieses Bild im Kopf zu verändern.

Projektion geht auch im positiven Sinne.

Das Bild einer Blumenwiese mit Kühen und der Bäuerin bringt die Sehnsüchte auf Trapp: So schön möchte man auch leben.

In jeden Fall befinden man sich damit zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

„Wir gehen zu wenig in den direkten Austausch und lassen viele Dinge über die Projektionen laufen“, so Jens Lönneker.

Es dominieren Vorurteile und wechselseitige Schuldzuweisungen.

Wie bequem, da niemand sein Verhalten ändern muss und der schwarze Peter dem anderen zugeschoben wird.

Wo ist nun der Weg, der zu mehr Wertschätzung führt und reale Gegebenheiten abbildet?

Der Bauernverband hat sich auf die Suche begeben.

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Waldbrandschutz mit neuen Regeln für die Landwirte

Auf der jährlichen Waldbrandschutzberatung wurde eine Auswertung der Waldbrände aus dem Jahr 2022 vorgenommen.

Aus dem Betreuungsforstamt Elb-Havel-Winkel, Betreuungsforstamt Nordöstliche Altmark, Betreuungsforstamt Letzlingen und dem Betreuungsforstamt Westliche Altmark/ Klötze

wurden Auswertungen auf einer Beratung in Klötze vorgestellt.

Dabei spielten die Anzahl der Tage den verschiedenen Waldbrandwarnstufen, die Verteilung der Gefahrenstufen in den einzelnen Monaten, die Verteilung des Niederschlags und die Sonnenstunden eine Rolle.

Bei der Ursachenforschung zu den Waldbränden wurde auch landwirtschaftliche Tätigkeiten aufgeführt.

In der Erntezeit kommen immer Trockenheit, Hitze, Staub und die Gefahr von Bränden zusammen.

Es wurde von den Betreuungsforstämtern eingeschätzt, dass in den letzten Jahren bei den Landwirten das Bewusstsein zur Vermeidung von Waldbränden gestiegen ist.

In der Waldbrandschutzverordnung des Landes Sachsen-Anhalt gibt es bei Waldbrandstufe 4 und 5 bei der Getreideernte Vorschriften zum Schutz des Waldes.

Der dort bisher vorgeschriebene Einsatz des Pfluges wurde aufgrund von Einwendungen aus der Praxis geändert.

Jetzt ist es möglich, dass Landwirte die Geräte frei wählen dürfen, mit denen sie einen Wundstreifen bei der Ernte zum Schutz des Waldes ziehen.

Siehe Rundschreiben 04/ 2023 im internen Bereich des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Großes Interesse an freien Ausbildungsstellen

Auf der Ausbildungsmesse der Agentur für Arbeit in der Sporthalle der Berufsbildenden Schule in Salzwedel war am Samstag der Besucherandrang deutlich zu spüren.

Die Halle war gut gefüllt mit potenziellen Arbeitgebern und Informationen zur Berufsausbildung.

Junge Menschen, meist in Begleitung ihrer Eltern, nutzten das Angebot vor Ort.

Für den potenziellen Berufsnachwuchs gab es vielfältige Möglichkeiten sich mit der persönlichen Zukunftsplanung auseinander zu setzten, um dem Traumberuf näher zu kommen.

Für die duale Berufsausbildung in der Landwirtschaft wurden auf einem Gemeinschaftsstand des Kreisbauernverbandes mit dem ALFF-Altmark die Berufe Landwirt, Tierwirt und Fachkraft Agrarservice (m/w/d) vorgestellt.

Erstmals war es möglich, mit einer 3D Brille virtuell die Landtechnik im Einsatz zu sehen und in einen Milchviehstall zu blicken.

Das Angebot wurde gern angenommen.

Es bot sich damit eine gute Gelegenheit für Gespräche zu den Zugangsvoraussetzungen, den Ausbildungsbetrieben im Landkreis und den Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Wir hoffen, dass sich zu den von uns zusammengestellten Angeboten an freien Lehrstellen weitere Kontakte ergeben.

Den Interessenten wurde empfohlen mit einem Praktikum in den Berufswunsch zu starten.

Auf dem gleichzeitigen „Tag der offenen Tür“ in der Berufsschule wurde über die duale Ausbildung zum Landwirt*in und zum Erwerb der Fachhochschulreife informiert.

Foto: Privat und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Finden und Binden von Personal- was bietet die Landwirtschaft?

Im Rahmen eines Abschlussworkshops des Projektes „Verbundausbildung in der Landwirtschaft zur Sicherung des Fachkräftebedarfs und einer hohen Ausbildungsqualität“ in Klötze spielte das Thema “Finden und Binden von Personal- was bietet die Landwirtschaft?“ eine wesentliche Rolle.

Dr. Carsten Detka, RKW Sachsen-Anhalt GmbH, hat vor den Beginn der Personalsuche in der digitalen Welt eine Reihe von Fragen vorangestellt.

Jedes Unternehmen muss dazu individuell die richtigen Antworten finden.

Erst dann sollte die Personalsuche starten, egal ob klassisch in den Printmedien oder in der digitalen Welt.

Keine leichte Aufgabe, diese Denkprozesse im Betrieb anzustoßen.

Wichtige Fragen waren: Was macht mich als Arbeitgeber attraktiv?

Was habe ich zu bieten? Was macht mein Unternehmen aus? Wie sehen die Arbeitsprozesse in zehn Jahren aus?

Nicht nur in der Führungsebene, sondern auch unter den Mitarbeitern muss nach Antworten gesucht werden, machte Detka deutlich.

Benjamin Kühn, Landesinitiative Fachkraft im Focus, ergänzte die Ausführungen.

Was sendet das Unternehmen, in welche Kanäle und wer soll erreicht werden?

Es gab für die Anwesenden viel Stoff zum Nachdenken.

In der Verbundausbildung wollen die Unternehmen des Verbundes „Südlicher Altmarkkreis Salzwedel“ auch diesem Jahr weitere Azubischulungen anbieten.

Foto: Aus dem Projekt Verbundausbildung und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Azubis zu Gast im Altmärkischen Kraftfutterwerk in Rittleben

Zukünftige Land- und Tierwirte haben sich im Altmärkischen Kraftfutterwerk Rittleben GmbH umgesehen.

Geschäftsführer Carsten Kempf stellte den elf Azubis aus den umliegenden Agrarbetrieben, die in einem Azubiverbund gemeinsam agieren, das Unternehmen vor.

Die Mädchen und Jungen verschiedener Jahrgänge erfuhren interessante Aspekte, die in ihrer Ausbildung und im späteren Beruf eine Rolle spielen.

Auch in ihren Ausbildungsbetrieben sind Tiergesundheit und Leistung eine Voraussetzung bei der Entscheidung für die Fütterung.

Unter dem Slogan „Qualitätsfutter aus heimischen Rohstoffen“ wird vom Kraftfutterwerk regional angebautes Getreide aufgekauft.

Hinzu kommen Komponenten die entsprechend den Anforderungen in der Tierernährung zugegeben werden, erläuterte Kempf.

Melasse aus der Zuckerfabrik, Rapsschrot aus der Oelmühle, Weizenkleie aus der Getreideverarbeitung in den Mühlen oder Proteine aus der Bioethanolherstellung sind Beispiele dafür.

Je nach Kundenwunsch wird dann Kraftfutter für die Tierfütterung gemischt.

Im laufenden Prozess konnten die Azubis von den Ausgangstoffen bis zum fertigen Produkt mit offener Deklarierung die Produktion verfolgen.

Es können über dreihundert verschiedenen Rezepturen mit einer präzisen Mischgenauigkeit hergestellt werden, erfuhren die Auszubildenden.

Im laufenden Prozess konnten sie von den Ausgangstoffen bis zum fertigen Produkt mit offener Deklarierung die Produktion verfolgen.

Das Unternehmen stellt hauptsächlich Mischfutter für die Rinder- und Schweinefütterung her.

Die Herstellung von Mineralfutter und Geflügelfutter für Kleinsthalter rundet das Angebot ab.

Foto: und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Milchkontrollverein Gardelegen-Haldensleben-Klötze zieht Bilanz

Auf der Jahreshauptversammlung des Milchkontrollvereins Gardelegen-Haldensleben-Klötze zeigten die Zahlen, dass es weniger Milchviehbetriebe und weniger Milchrinder gibt. Der Trend ist im Milchkontrollverein wie auch im Land Sachsen-Anhalt gleichermaßen zu verzeichnen, legt Dr. Hans Jörg Rösler vom LKV Sachsen-Anhalt dar.

Im vergangenen Prüfjahr wurden durch den Kontrollverein 9.090 Kühe in 28 Mitgliedsbetrieben betreut. Gegenüber 2020 /21 schieden 381 Kühe und 4 Betriebe aus der Milchkontrolle aus, legte Kontrollinspektorin Ulrike Rieseberg dar.

Mit 9.877 kg Milchleistung haben die Milchkühe ihre Leistung im Vergleich zum Vorjahr um 228 kg gesteigert.

Weitere Angaben zu den Milchinhaltsstoffen, den Zellzahlen, den Reproduktionskennziffern bis hin zu den leistungsstärksten Einzelkühen und den besten Betrieben stellte die Kontrollinspektorin dem interessierten Publikum vor.

Die besten Milchviehbetriebe wurden nach der Auswertung des Milchkontrolljahres mit Hoftorschildern in drei Kategorien geehrt.

Ein Drei Sterne Hoftorschild bekam der Betrieb Markus Jäger aus Neuendorf am Damm.

Hoftorschilder mit vier Sternen gingen an den Betrieb Rainer Köthke in Audorf und die Jübarer Agrargenossenschaft e G.

Die GbR Wachtel in Estedt, Nicole Peyer in Wendischbrome, die APG Bösdorf-Lockstedt mbH und die MVB Calvörde GbR können sich über ein Fünf-Sterne Hoftorschild freuen.

Milch gehört mit zu den am besten überprüften Lebensmitteln in Deutschland.

In dieser Woche werden die Ergebnisse für den Milchkontrollverein Salzwedel vorgestellt.

Foto und Text:  A. Jacobs – Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.

Jahresauftakt-Pressekonferenz des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e. V.

In einer Jahresauftaktpressekonferenz legte der Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V.

die Sichtweise des Berufsstandes zu aktuellen Themen dar.

„Wir dürfen die Versorgungssicherheit nicht aus dem Blickwinkel verlieren“, so Bauernpräsident Olaf Feuerborn.

Die Verteuerung der Produktion in Deutschland und die hohen Importraten, insbesondere bei Obst und Gemüse, zeigen einen anderen Trend auf.

Die Entwicklung bei den Energiepreisen, die Tendenzen an den Märkten und die weitere Entwicklung der Niederschlagsverhältnisse sind Unsicherheiten, mit denen sich die Landwirtschaftsunternehmen auseinandersetzen müssen, so der Präsident.

Die neue Förderperiode der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) beginne für die Bauern mit einem Einschnitt bei den Einnahmen.

Es geht ein  Konstrukt an Maßnahmen in der ersten und zweiten Säule in den Start, was nur schwer zu erfassen ist und letztendlich ein hohes Anlastungsrisiko mit sich bringt.

Viele tierhaltende Betriebe in Sachsen-Anhalt schauen mit großer Skepsis auf den geplanten Umbau der Tierhaltung in Deutschland.

„Wenn wir die Tierhaltung verlieren, verschwindet auch die Wertschöpfung im ländlichen Raum“, betonte der Bauernpräsident.

Zu den anstehenden Herausforderungen im pflanzlichen Bereich äußerte sich Vizepräsident Sven Borchert.

Zunehmende bürokratische Nachweispflichten und das Einschränken des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln wird vom Berufsstand mit Blick auf die Sicherung von Erträgen und Qualitäten sehr kritisch gesehen.

Foto: BV Sachsen-Anhalt e. V., Text: A. Jacobs, PM BV Sachsen-Anhalt e. V.

Projekt des Kreisbauernverbandes von 46 Schulklassen genutzt

Ob als Ergänzung zum Schulstoff, im Rahmen von Projekttagen oder bei der Suche nach Ausbildungsmöglichkeiten, in der hiesigen Landwirtschaft gibt es viel zu erfahren.

Um die Landwirtschaft vor Ort zu erkunden, haben sich 46 Schulklassen verschiedener Klassenstufen und Schulformen aufs Land begeben.

Bei den Landwirten konnte das Schulwissen zum Ursprung von pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln erweitert und vertieft werden.

Den Bauern ist es wichtig, den Kontakt zur Gesellschaft zu halten.

Vom der Rinderhaltung bis hin zum Einsatz moderner Agrartechnik auf den heimischen Wiesen und Feldern gab es viele spannende Eindrücke vom Lande, die durch das Projekt „Bauernhof als Klassenzimmer“ rund 960 Schülerinnen und Schülern ermöglicht wurden.

Die Besichtigung der Milchverarbeitung in der Altmarkkäserei Uelzena GmbH in Bismark sowie die Verarbeitung der Zuckerrüben in Uelzen rundeten die Möglichkeiten ab, das Allgemeinwissen über die Kreisläufe in der Landwirtschaft besser zu verstehen.

Am geförderten Projekt haben sich vierzehn Landwirtschaftsbetriebe beteiligt, die mit viel Kompetenz und persönlichem Einsatz den jungen Leuten die Tierhaltung und die Pflanzenproduktion vorgestellt haben.

Die Unternehmer und Mitarbeiter dieser Betriebe haben die Verantwortung wahrgenommen, um mit Sach- und Fachinformationen den Dialog zwischen der Landwirtschaft und der Gesellschaft zu fördern.

Foto und Text: Annegret Jacobs, Bauernverband

 

Landesbauernverbandstag: Christian Schmidt erneut in den Vorstand gewählt

Auf dem vom 34. Landesbauernverbandstag des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V. wurde nach der Wahl von Bauernpräsident Olaf Feuerborn in seine zweite Amtszeit auch der Vorstand neu gewählt.

Aus unserem Kreisverband stellte sich Christian Schmidt, Geschäftsführer der Agrargesellschaft mbH Siedenlangenbeck, zur Wiederwahl für den Landesvorstand.

Der 57-Jährige ist seit vielen Jahren im Landesvorstand vertreten und setzt sich insbesondere für die Belange der Rinder- und Milchviehhalter ein.

Er wurde mit großer Mehrheit wieder gewählt.

Sandra Schmerse, AG Schwarzbuntzucht Jeggeleben e G, wurde erneut in die Revisionskommission gewählt.

Somit gehören zum Landesvorstand (Foto: v.l.n.r.) : Susann Thielecke (BV Nordharz e. V.), Olaf Feuerborn (BV Anhalt e. V.), Katrin Beberhold (BV Burgenlandkreis e. V.), Heidrun Spengler Knappe(BV Börde e. V.), Christian Schmidt (BV Altmarkkreis Salzwedel e. V.), Sven Borchert (BV Börde e. V.).

Foto und Text: A. Jacobs, Bauernverband Altmarkkreis Salzwedel e. V.